Erfahrungsberichte "Nicht-Korps-Material"

Benutzt ihr "Nicht-Korps-Material"?

  • Nein. Für was denn? Das Militär stellt hervoragendes Material zur verfügung.

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    12

Scarabani

Admin
17. Jan. 2010
1.343
186
64
40
Idee:

Im laufe seiner Armeezeit beschafft man sich das eine oder andere Material aus irgendwelchen Onlineshops. Ziel ist es, sich das Militärleben zu erleichtern oder besser zu organisieren.

Natürlich sind 99% dieser gekauften Hilfsmittel nicht erlaubt, wenn sie sichtbar getragen werden. Auch die Nutzung bringt (Versicherungstechnisch) einige Risken mit.

Nichts desto trotz, werden solche Dinge gekauft und auch benutzt. Sei es im Militär oder im Zivilen (Jungschütze, Outdoor-Abenteurer ect.)

Einige Gimmiks sind sehr gut, andere leider sehr schlecht. Meistenst bemerkt man das erst nach dem Kauf :wink:

Darum mein neues Thema.

Schreibt eure Erfahrungsberichte hier rein.

Bedingungen:

-Link zum Produkt (falls kein Link vorhanden mindestens 1 Foto und mögliche Bezugsquellen)

- Am besten auch unbearbeitete Fotos vom gelifertem Produkt. (von Innen, Rückseite ect)

Einige Worte über:

- Verarbeitung

- Nutzen

- Erfahrungen

- Preis-Leistung

Besten Dank

 
1. Boonie Hat (Jungelhut) von Per Tec Trade in Swiss Tarn 90, 45.-. Bezug: www.per-tec-trade.ch, eignet sich sehr gut als Sonnenschutz und zur Tarnung (Tarnmaterial kann befestigt werden). Die Kopfbedeckung für Aufklärer ausserhalb der Kaserne.

2. Camelbak, Bezug über www.frappe.ch, ca 150.-. Macht Sinn, wenn man lange draussen ist und sich viel bewegt. Durch die Isolationsschicht bleibt der flüssige Inhalt lange kühl oder warm, je nach Wetter.

3. Silva Stirnlampe mit Rotlicht, Bezug z.B. bei Militex, ca. 25.-. Speziell im Biwak von Vorteil oder beim nächtlichen Kartenlesen.

4.Jetboil, Bezug z.B. bei Vivax Bergsport in Winterthur oder Händlerliste auf jetboil.com, ca. 130.-. Inhalt 1 Liter, Gasflasche reicht für ca 15 Liter kochendes Wasser, Wasser kocht je nach Menge in 2-7 Minuten. Vorteil: sehr kleiner Feuerschein. Ich brauche den v.a. zum Kaffee und Instantfood zubereiten, hebt die Moral auf Nachtwache, im Winter oder bei der AVOR nach 2300 ganz erheblich.

5. Mammut Karakorum 70 l Rucksack. Vorteil: Viel Platz, ergonomisches Tragesystem, "halboffizieller" Status, da z.T. in Verwendung bei Spezialisten in der Armee. Nachteil: Gefahr des überpackens besteht, d.h. man nimmt auch gerne mal Sachen mit, dei man nicht unbedingt braucht. Zudem empfiehlt sich eine Imprägnierung des Materials, da nicht 100% Wasserdicht. Ist im Prinzip ein militarisierter Mammutrucksack.

6. Kartenhalter in Swiss Tarn 90, Bezug über www.per-tec-trade.ch, Kosten ca. 40.-. Platz für eine Swisstopo Karte, eignet sich am Besten für 50'000er oder 25'000er Karten. Folie beschreibbar, lässt sich aber schlecht reinigen, daher empfiehlt es sich den Kalk drüberzukleben. Macht Sinn für Übungen/Operationen zu Fuss.

Noch ein paar grundsätzliche Überlegungen zu privatem Material: vor einer Anschaffung sollte man sich immer Fragen, ob man das "Gadget" wirklich braucht und auch bei zivilen Aktivitäten verwenden will, oder ob es einfach nur "cool" aussieht und man die Anschaffung bald wieder bereut. Kader sollten sich Fragen, ob die Gadgets ihre Vorbildfunktion beeinträchtigen. Eine Gore Tex Jacke macht neidisch, denn sie nützt einem nur persönlich. Ein heisser Kaffee für die Patrouille dank Jetboil bei -10 Grad hingegen hebt die Moral. Ich bin daher der Meinung, dass gewisse Anschaffungen das Leben einfacher machen können.

 
im WK:

Da brauchts eigentlich nicht viel, da ich als Artillerist selten zu Fuss bin oder "infanteristisches" mache.

Was ich aber immer dabei habe:

-Pezl Stirnlampe mit Rotfilter

-LED-Taschenlampe mit GT-Tasche, da die Ordonnanz nun wirklich nichts wert.

-Victorinox SwissTool mit GT-Tasche, kann man immer brauchen

-Neopren Handschuhe von Hatch, mal ehrlich, die Ordonnanzlederdinger sind unbrauchbar. Die Hatch sind allerdings nicht ganz günstig. Und jetzt braucht mir keiner mit der Militärversicherung kommen.

-Gaskocher, ich habe gerne öfters mal einen Kaffee, auch im Feld, das Ding ist Gold wert

Ausserdienstlich im UOV siehts (je nach Anlass) anders aus, da ist dann unter Umständen nur noch Uniform und Kampfstiefel Ordonnanz, der Rest selber beschafft.

 
im WK: Da brauchts eigentlich nicht viel, da ich als Artillerist selten zu Fuss bin oder "infanteristisches" mache.

Was ich aber immer dabei habe:

-Pezl Stirnlampe mit Rotfilter

-LED-Taschenlampe mit GT-Tasche, da die Ordonnanz nun wirklich nichts wert.

-Victorinox SwissTool mit GT-Tasche, kann man immer brauchen

-Neopren Handschuhe von Hatch, mal ehrlich, die Ordonnanzlederdinger sind unbrauchbar. Die Hatch sind allerdings nicht ganz günstig. Und jetzt braucht mir keiner mit der Militärversicherung kommen.

-Gaskocher, ich habe gerne öfters mal einen Kaffee, auch im Feld, das Ding ist Gold wert

Ausserdienstlich im UOV siehts (je nach Anlass) anders aus, da ist dann unter Umständen nur noch Uniform und Kampfstiefel Ordonnanz, der Rest selber beschafft.
GT tasche?

 
mit GT meint er wohl GTE (Grundtrageeinheit)

Eine Tasche, die sich an die GTE befestigen lässt.

 
Korrekt.

Ausserdienstlich benutze ich (dort wo möglich)

-Karrimor Sabre 35 Liter Rucksack, da wir in der Regel keinen Karusa ausfassen können (und dieser eh scheisse ist)

-Carinthia Tropenschlafsack (der Ordonnanz ist in der Regel ein Overkill)

-Tactical Tailor Chestrig (mal ehrlich, der GTE ist schlichtweg unbrauchbar)

 
und wieviele solcher taschen kann man am an der gte zusätzlich befestigen?

und wo kann man diese beschaffen?

lg

 
kommt halt daraufan was du genau willst.

In meinem Fall sinds nur zwei kleine Taschen, die eigentlich für Pistolenmagazine gedacht sind.

Geben tut's die z.B. bei ranger-recon.de, sierra-313.de oder polizeibedarf.ch

Für alles mögliche praktisch sind auch die Rolly-Polly's von Maxpedition. Hab sowas ursprünglich mal als Dump Pouch für Stgw-Magazine angeschafft, mittlerweilen benutze ich die aber für alles mögliche. Kann mit den MOLLE-Clips auch am GTE befestigt werden.

 
was sagen die vorgesetzten wenn ich das in der rs trage?

und die molle clips? also das gegenstück zu den molle schlaufen an vesten kann am gte befestigt werden?

 
vorher fragen ob's okay ist, hab ich vor vielen Jahren in meiner RS auch so gemacht.

z.B. eine Tasche für ein Swisstool ist in der Regel kein Problem.

Vor Inspektionen nimmt man die dann einfach ab.

Die Clips sehen so aus, die schlauft man dann einfach beim GTE-Hüftgurt ein.

molle.jpg


 
In der RS würde ich mit solch Gerümpel nicht auflaufen, da freut sich der Feldi.

 
  • Thanks
Reaktionen: ian
elende (schweizer) militärkrankheit... Mit einheitlichkeit hat noch keine armee den krieg gewonnen. Jeder soll doch seine taschen dort anbringen, woes für ihn am besten ist. Hier in stans, wo für den einsatz trainiert wird, kann jeder seine einsatzweste so zusammenstellen, wie es ihm passt. Mit gte gürtel, ohne, mit 4taschen vorne, ohne.... Is doch egal. Und ob jetzt jemand noch eine private taschenlampe an die gte monntiert.... Meine güte....

 
Genau falsch. Wo ziehst Du dann die Grenze des erlaubten resp. nicht erlaubten? Dann kann ein jeder ja auch seinen eigenen Taz aussuchen, solange das Tarnmuster einigermassen der Umgebung angepasst ist....Keine Armee welche was auf sich hält und einsatzbereit ist läuft herum wie ein Freischärler in den Afghanischen Bergen.

Die Gucci-Gear Geilheit der SWISSCOY ist nichts neues, aber ich könnte jedes einzelne Mal kotzen wenn ich irgendwelche Rambos sehe mit nicht-ordonnazmässigen ZF oder Laserpointer am Gewehr welche zu viel Black Hawk Down gesehen haben. Mit Einheitlichkeit gewinnt man keinen Krieg, richtig, aber mit Disziplin schon. Dass ein Minimi-Schütze eine andere GTE-Kombination tragen muss als ein Spreng-Spez, der ev. noch seine Mineurtasche mittragen darf ist mir auch klar. Bei einer modularen Gefechtsweste ist es IMO auch ok dass jeder nach seinen Bedürfnissen die Taschen zusammenstellt, je nach Auftrag. Einverstanden. Aber nur damit es cooler ausschaut noch möglichst viele Messer, Lichter und irgendwelche Drähte um allfällige Gegner zu strangulieren anzuhängen, da kriege ich die Krise. So gewinnt man einen wirklich Krieg auch nicht.

Was der Soldat wirklich braucht wird ihm von der Armee gestellt. Neidische Seitenblicke nach Amerika seien jedem gegönnt, aber diese Leute brauchen die Ausrüstung auch tatsächlich im Krieg/Einsatz, und nicht nur um sich zu präsentieren. Schaut Euch mal an was der amerikanische Soldat für eine Ausrüstung im 2. Golfkrieg anno '91 hatte. All die Änderungen waren Konsequenzen aus diesen Einsätzen, welche in der Schweiz, wenn es denn nötig wäre, auch erfolgen würden. Es gibt ja auch einige neue Projekte bezüglich neuer Ausrüstung. Aber für die momentanen Zwecke der Ausbildung ist das GTE halt (obwohl ich auch kein Fan davon bin und als Aufklärer sowieso anderes tragen darf ;) ) immer noch der Standard. Lebt gefälligst damit und arbeitet mit dem was ihr habt. Anpassungsfähigkeit und Flexibilität sind auch soldatische Tugenden. Analogie für die Leute welche bissl schwerer von Begriff sind: Mit den teuersten Skis fährt man auch nicht besser wenn man die Technik nicht beherrscht.

Just my 2c.

PS: Ja, gewisse Anschaffungen wie ein privater Camelbak, persönliche Taschenlampe oder ein Swiss-Tool machen Sinn, und werden ja i.R. auch nicht verboten.

 
Ich konnte zwar meine Sachen nie ganz benützen..bzw sie kammen nie ganz zum Einsatz.

Aber ich war eigentlich vom Material bis zu diesem Zeitpunkt sehr sehr positiv überrascht. Gut,die Verschlüsse der Taschen waren ein bischen Mühsam..und bis ich die Feldflasche mal in der Tasche hatte war auch mühsam.

Aber insgesamt,fand ich das GT eine super sache,würde ich privat viel wandern gehen,hätte ich auch gerne soeins. ein GTE auch das der Schweizer Armee finde ich eine Prima Sache.

Und für das Einheitlichkeit herrschen muss,verstehe ich auch, bei einem Verwundeten Soldaten noch "jahre" nach der Trinkflasche zu suchen (vllt ist ja meine schon Leer) kann unter (sehr extremen) Umständen zwischen Leben und Tod entscheiden.

Allgemein ist mir das "alle müssens gleich haben" nirgends so logisch erschienen wie im Militär.

Was ich mir noch privat gekauft hätte :

so eine Mappe für Reglemente bzw Notizmaterial mit Stifthalter weil der doofe Stift geht einem so schnell verloren :D

Das fand ich ein bisschen mühsam..

Der Rest,tip top. KS 1a Taz 1a.

 
Feldflasche geht ganz einfach. Mit dem Verschluss nach unten in die Tasche gleiten lassen. ;)

 
Btw. die Amis sind nicht so ausgerüstet, wie sich das viele vorstellen.

Der wichtigste Punkt, der imho für die Einheitlichkeit bei gleicher Fkt ist, ist die Garantie, die jeweilige Ausrüstung bei jedem AdA an der gleichen Stelle zu finden. Zudem vereinfacht es Kontrollen, welche wichtig sind um die Einsatzbereitschaft der Trp überhaupt sicherzustellen. Die Zimmerordnung geht übrigens in die gleiche Richtung.

Gleichheit vereinfacht, weil jede Ausrüstungseinheit ausgetauscht werden kann, jeder AdA mit jeder Ausrüstung zurecht kommt und nicht zuletzt verhindert eine individuelle Ausrüstung ein intuitives Handeln für alle Beteiligten, da die Ausbildung auf vorhandene Ausrüstung basiert.

Reglementierte Ausrüstung (und Erweiterungen) nach Fkt: Ja

Undefinierte Ausrüstung nach Gusto: Nein

Ein praktisches Beispiel, welches das Gegenteil obiger Aussage beweist, habe ich bis dato noch nie gesehen.

 
ja, stimme dir teils teils zu...

Meine Meinung gegenüber der GTE is nicht so gut wie deine.

Die Taschen sind so was von doof. Bei der Munitionstasche muss man ja den Feldflaschenbecher einlegen, damit das ding auch nur ne minimale Stabilität erreicht. und wirklich ausreichend mit 2 "Täschchen" is es auch nicht wirklich. Den Beweis liefern immer wieder die Rekruten, wenn sie bei einem C-Alarm die ganze Wiese mit Farmer-Riegel "besamen"....

Bei den Gimmiks reden wir eigentlich vom gleichem. Natürlich kann nicht jeder kompett neue GTE entwerfen. Aber ein Sackmesser (die neuen besitzen sogar eine Tasche, die sich am Gürtel befestigen lässt) oder eine kleine Stabtaschenlampe sollte schon drin sein. Natürlich MUSS es dezent sein (feldgrün) und nicht mit nem Ami-Tarnmuster bedeckt sein.

Übrigens bekomm ich das Kotzen, wenn jemand behauptet, dass mein Material super ist, jedoch selber anderes gebraucht!! :wink:

 
Fair enough. IMO habe ich aber genügend Diensttage mit GTE als auch ohne absolviert um einen wertenden Vergleich ziehen zu dürfen.