Zeitplan Kaderausbildung und Studium

kochmaxi

Member
03. Okt. 2021
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Hallo zusammen

Ich habe eine Frage bezüglich Studienvorbereitung und UOS.

Ich werde die Winter-RS 22 (17 Jan einrücken) absolvieren. Weitermachen (mindestens bis Wm., wahrscheinlich auch Lt.) ist ein grosses Thema. 

Nun kommt aber das Studium ins Spiel. Ich will im September 2023 an der ZHDK mein Musikstudium beginnen. Um Zugang zu bekommen, muss man eine Aufnahmeprüfung bestehen, diese findet Ende April, Anfangs Mai statt. Um wiederum diese zu bestehen, sollte man ein PreCollege absolvieren, welches am 27 August 2022 beginnt. 

Ist es nun möglich, dass ich vom Rekr. bis zum Wm. mache, danach das PreCollege absolviere und das Studium beginne, und im WK den Lt. mache? Es ist unbedenklich, wenn man ein paar Wochen verspätet in das PreCollege kommt, allerdings sollte die Überschneidungszone nicht Monate dauern. Gibt es irgendwo eine konkrete, einheitliche Liste mit den entsprechenden Daten? Ich hab bisher nur einen PDF Flyer gefunden, welcher aber nicht besonders gute Auskunft gibt. 

Ich habe im Internet einige Daten bezüglich weitermachen gefunden, welche allerdings nicht deckungsgleich mit der Aussage eines Kollegen (jetzt dann Inf Hptm.) sind, also richte ich mal mein Anliegen an euch.

Kann mir da jemand weiterhelfen? 

 
Weitermachen bis zum Wm (Start Winter-RS):

18 Wochen RS, anschl. UOS (27d), dann folgt das Abverdienen als Wm in der Sommer RS (inkl. KVK) für 131 Tage. Du wärst somit am 04. November 2022 fertig.

Weitermachen zu höheren Unteroffizier oder Offizier (Start Winter-RS):

18 Wochen RS, anschl. UOS (27d), dann folgt ein praktischer Dienst als Wm in der Sommer RS (inkl. KVK).

Als höh Uof Anwärter für 103 Tage, anschl. Übertritt in die höh UOS in Bern und das Abverdienen in der Winter-RS 2023. Fertig mit dem Dienst Mitte/Ende Mai 2023.

Als Of Anw für 54 Tage (die ersten 7 Wochen der RS), anschl. Übertritt in die OS und das Abverdienen in der Winter-RS 2023. Fertig mit dem Dienst Mitte/Ende Mai 2023.

Weg zum Offizier aus dem WK als Wm:

Wenn du bereits Wm bist und aus dem WK heraus noch Offizier werden willst, muss du dich bei deinen Vorgesetzten melden, damit diese das entsprechend aufgleisen können. Sei dir aber bewusst, dass du mind. 2 WK als Wm leisten musst, bevor du weiteraspirieren kannst. Sehe dazu VMPD s. 70 (Anhang 3 zu VMPD 71 II und VMPD 78 I)

Weg zum Offizier aus dem WK als Sdt:

Das VMPD hat hierzu nichts konkretes vorgesehen, der direkte Weg ist ja auch seit der WEA nicht mehr möglich. Entsprechend gelten die Bestimmungen zur Weiterausbildung zum Uof. Diese Weiterausbildung kann man direkt aus dem ersten WK heraus anstreben. Wenn man anschl. an die UOS noch weiter zum Zfhr aspirieren will obliegt es dem AdA selbst, dies während seinem praktischen Dienst in seiner Stammschule (RS) zu melden. Dann sollte es gehen, an die Ausbildung zum Uof noch die OS anzuhängen. Man ist dadurch als Sdt aus dem WK schneller Offizier als der Wm, da dieser mind. 2 WK leisten muss.

Fraktionieren:

Eine Alternative, welche du bis anhin noch nicht erwähnt hast, ist das Fraktionieren. Dabei unterbrichst du deinen Grundausbildung- resp. Gradabänderungsdienst und führst diesen zu einem späteren Zeitpunkt fort. Den Zeitpunkt der Fraktionieren verhandelst du dabei selber mit deinem Schulkommandanten. Gängig ist hierbei: nach dem Ende von Kaderschulen (UOS oder OS) oder nach den RS Abschnitten AGA (bis und mit Woche 7) oder FGA (Woche 13). Wichtig hierbei ist, dass deine RS resp. dein praktischer Dienst damit noch nicht als absolviert gilt und somit auch noch nicht für WK aufgeboten wirst. Du wirst in einer späteren RS einfach wieder zu diesem Zeitpunkt einsteigen, wo du fraktioniert hast.

Zusammenfassung:

Wenn das preCollege am 27. August 2022 für das HS 2023 beginnt und du in die Winter-RS 2022 gehst kannst du die RS, die UOS, den KVK und die AGA der Sommer-RS 2022 machen. Anschliessend müsstest du eh fraktionieren. Wenn du "nur" den Wm machst musst du den Rest des praktischen Dienst in der Winter-RS 2023 nachholen und bist dann Mitte/Ende Mai 2023 mit dem Dienst fertig. Wenn du unbedingt Zfhr machen willst, müsstest du ebenfalls nach 7 Wochen AGA fraktionieren, könntest im Frühling 2023 aber mit der OS starten und in der Sommer-RS 2023 abverdienen. Als angehender Student kannst du auch 3 Wochen früher aufhören, du leistest als Ausgleich einfach einen WK mehr. Bedenke aber, dass du dann relativ wenig Zeit hast, dich für dein Studium vorzubereiten (Wohnungssuche, Zügeln, Administratives etc.)

Wenn das preCollege für das HS23 jedoch erst im August 2023 stattfindet, kannst du beginnend ab Winter-RS 2022 bis und mit Abverdienen als Zfhr alles am Stück durchziehen und wärst Mitte/Ende Mai 2023 mit dem Dienst fertig.

Quellen:

VMPD: https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/2017/810/de

MG: https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/1995/4093_4093_4093/de

Studium und Militär: https://www.vtg.admin.ch/de/karriere/bildungslandschaft-und-armee/abgleich-mit-dem-studium.html und https://www.vtg.admin.ch/de/mein-militaerdienst/stellungspflichtige/studium-und-armee.html

Termine RS 2021 und 2022: https://www.vtg.admin.ch/de/mein-militaerdienst/stellungspflichtige/rekruten.html#adressen

Arbeitshilfe 40.100 d (Regellaufbahnen)

Regellaufbahnen_40_100_d.pdf

 

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Danke dir für die ausführliche Antwort!

Also die beiden sinnvollsten Optionen wären demnach;

[Wachtmeister] Winter-RS 22 -> UOS -> Prakt. D (bis Woche 13) ->  Unterbruch-PreCollege -> restl. Prakt. D (Winter-RS 23) -> Studium HS23

[Zugführer] Winter-RS 22 -> UOS -> Prakt. D (alle 54 Tage) -> Unterbruch-PreCollege -> Frühling 23 OS -> Sommer-RS 23 Abverdienen, 3 Wochen früher aufhören -> Studium HS23

Oder gibt es einen Gedankenfehler? Sollte laut dem Regellaufbahnen-PDF so möglich sein.

 
Oder gibt es einen Gedankenfehler? Sollte laut dem Regellaufbahnen-PDF so möglich sein.
Nein, genau so. Wichtig ist einfach, dass du während den Laufbahngesprächen zum Weitermachen von Anfang an offen und transparent mit deiner Situation ist. Den prinzipiell hat man keinen Anspruch aufs fraktionieren, idR stellt es aber dennoch kein grosses Problem dar, wenn man es früh genug erwähnt.

 
Ich würde Dir, @kochmaxi, eher empfehlen keinen Unterbruch in der Militärlaufbahn einzulegen. Der Grund ist, dass es für Dich deutlich einfacher ist, seriell vorzugehen: Also zuerst Militär und dann zivile Ausbildung. Es ist mental sicher unkomplizierter, zuerst das Eine und dann das Andere zu machen. Sonst läufst Du in Gefahr, weder das Studium noch das Militär mit voller Konzentration angehen zu können.

Ich spreche hier aus eigener Erfahrung, da zu meiner Zeit jeweils mehr-monatige Unterbrüche zwischen den verschiedenen Diensten üblich waren. In diesen Zwischenzeiten habe ich jeweils gearbeitet, war aber entweder mental noch im Dienst oder kaum habe ich mich wieder in die zivile Umgebung eingewöhnt musste ich wieder einrücken. Kommt noch dazu, dass das Leben zwischen Militärdienst und Student ein noch extremerer Unterschied ist, also wenn man "normal" in einem Geschäft arbeitet.

Ausserdem wäre es ein Vorteil, dass Du während dem Militärdienst, insbesondere beim "Weitermachen" richtig viel Geld bekommst (zusätzlich gibt es noch eine Ausbildungsgutschrift) und wenig ausgeben kannst. Du könntest Dir also mit diesem Geld eine Weltreise ermöglichen oder einen rechten Teil für's Studium sparen.

Ich würde Dir aber auf jeden Fall zuerst empfehlen, dass Du mal schaust, wie es Dir gefällt. Erfahrungsgemäss sind diejenigen die unbedingt weitermachen wollen, dann oft nicht die, welche auch wirklich weitermachen.

 
Ich habe lediglich vor mir einen Terminplan zurechtzulegen, für den Fall, dass ich weitermache. Wenn es mir nach den ersten Wochen RS komplett „ablöscht“ ist das Thema natürlich hinüber. Ich will allerdings nicht im Vornherein planen, nicht weiterzumachen, nur um dann vor der Tür zu stehen und es zu bereuen weil man keine Zeit mehr hat. Für den Fall, dass ich nicht weitermache, lässt sich die Zeit ziemlich einfach mit Praktika, Ferienjobs etc füllen...

Alles möglichst am Stück zu machen ist leider kaum eine Option, denn ich will und sollte nicht später als HS2023 mit dem Studium beginnen - vor allem in der Musik ist das schon die obere Grenze. Ist man älter hat man sehr schlechte Karten. Darum dieser Plan, dass ich (sobald es soweit ist und ich noch die Motivation habe) weitermachen kann, ohne mein Studium gross zu tangieren. 

 
Hallo,

Ich befinde mich zur Zeit in der VBA (Sommer-RS21) und habe diesen Herbst an der ZHdK mit dem Kirchenmusikstudium - Orgel BA begonnen. (Studiere quasi vom Militär aus bis am 5.11…)

Ich persönlich würde dir vom Weitermachen bei einem Musikstudium dringend abraten (sofern du nicht in die MilMus kommst)! 
 

Du musst dir bewusst sein, dass du im Militär nicht wirklich Zeit zum Üben hast, und bei der Aufnahmeprüfung ist dies der wichtigste Punkt. 
Da ich nicht weiss, Wäldchen Département du anstrebst, bzw. welches Instrument du spielst, kann ich hier aber nur für Instrumente Klassik sprechen: Die Teilbereiche Gehörbildung schriftlich und Mündlich sind nicht all zu schwer und auch ohne precolledge gut machbar (Habe dies auch nicht gemacht). 
 

Schriftlich besteht aus 2 Auszügen, die du beschreiben musst, einteilen aus welcher Zeit diese sind und anhand der Partitur deine Einteilung begründen musst sowie 2 Tonsätue, die du vervollständigst (relativ einfach ohne leiterfremde Akkorde und viele Hauptstufen). Mündlich sind Intervalle zu erkennen bis zur Oktave, drei/vierklänge (Dur, Moll, verm., überm.) ein Rhytmus und Melodiediktat.

Eigentlich Dinge, die man aus dem Musikunterricht mitbringen sollte, und auch dementsprechend auf diesem Niveau.

Das Vorspiel ist der entscheidende Teil. Hier wird dein Können, beherrschen des Instruments/ Musikalität/Spontanität den Dozenten präsentiert. Du kannst in Gehörbildung und Analyse noch so gut sein, aber wenn das vorspielen nicht klappt, war’s das mit dem Studium. Deshalb habe ich mich auch dafür entschieden, trotz RS ins Herbstsemester einzusteigen, damit der Studienplatz auf sicher ist und die Aufnahmeprüfung auf dem geforderten Niveau machen kann. Auch wenn du während des Studiengangs immer wieder längere unterbreche hast, verlierst du an Niveau an deinem Instrument, was für die Abschlussmoten Ba/ma nicht wirklich von Vorteil ist.

Ich würde an deiner Stelle kommenden Frühling die Aufnahmeprüfung (während/nach der RS) zum ersten Mal versuchen, und ins Herbstsemester 22 einsteigen. Sollte es beim ersten Versuch nicht klappen, kannst du danach in das Precolledge einsteigen, und ein Jahr dich musikalisch auf die Prüfung vorbereiten. 
 Zum Thema weitermachen allg.: sei dir bewusst, Du kennst den Alltag im Militär noch nicht wirklich, und ob es dir gefällt, stellt sich erst noch heraus…

Gruss

Noah

 
Das Ziel ist BA Creative Music Practices, folglich muss ich beim Vorspiel nicht virtuos abliefern. 

Wichtig ist; das sind lediglich Planungen die ich gemacht haben will für den Fall, dass ich weitermache. Ob das geschieht, steht noch in den Sternen.

Mit den oben geschilderten Plänen sollte genug Vorbereitung gewährleistet sein, da ich ja in dieser Zeit neben dem PreCollege nichts mache bzw. so Zeit zum lernen habe. 

Weisst du, ob es auch möglich ist, bei einem (rein hypothetischen) Bestehen der Aufnahmeprüfung 22 (während der RS), erst ins HS23 einzusteigen? 

 
Okay, schade...

Ich werde das Ganze so oder so noch mit dem Konsi Winterthur (PreCollege) besprechen, was ihre Empfehlungen/Angebote für solche Fälle sind.