Rettungssoldat

simona

New member
05. Aug. 2022
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Hallo Zusammen 

Ich möchte im Januar oder um Juni die RS als Rettungssoldat machen, ich habe im September meine Rekrutierung. 

Es gibt nur ein kleines Problem ich habe beim FTA Schwierigkeiten im Standweitsprung und beim Medizinballstossen. Daher komme ich auf knapp 50 Punkte. Man liest auch überall, dass man als Frau bei diesen beiden Disziplinen die gleichen Leitungen erbringen kann wie ein Mann. Daher meine 1. Frage wie kann ich mich in den beiden Disziplinen verbessern?

Und gibt es doch eine Chance zu den Rettungssoldaten zu kommen? 

Ich habe die Feuerwehr Grundausbildung, und die Atemschutzausbildung und diverse Sanitätsausbildungen. Dazu bin ich seit 4 Jahren aktiv im Feuerwehrdienst und schliesse die Jährlichen Leistungstests der Feuerwehr Problemlos ab. Auch mit dem Tragen vom Atemschutzgerät (egal ob mit einer oder zwei Flaschen) gar kein Problem. Ich gehe viel Wandern und habe daher keine Mühe mit 25 kg lange strecken zu machen durchaus kann ich auch mal 12 Stunden durchwandern ohne danach komplett kaputt zu sein. Ich weiss ich könnte mit halten mit den Jungs, das habe ich ständig in der Feuerwehr diesen Kampf und ich schaffe es immer. Ich habe einen sehr grossen Willen und schaffe dadurch sehr viel, nur irgendwie beim FTA habe ich Probleme über 50 Punkte zu kommen. 

Ich bin sehr Fit und echt Motiviert das als Rettungssoldat durch zu ziehen, auch weil ich weiss das ich das kann. 

Aber alle sagen immer unter 65 Punkten beim Sporttest keine Chance! Ist das wirklich so?

Schonmal danke für eure Antworten! :)

 
Es gibt Funktionen, die strikt an die Punkte vom Sporttest gebunden sind und dann gibt es solche die es eher als Richtwert haben. Dies hat zum einen mit den physischen Anforderungen zu tun, aber auch mit der Beliebtheit der Funktion. Ich behaupte mal die meisten Infanteristen würden auch die Ausbildung zum MP Gren meistern. Die Funktion ist halt einfach beliebter. Ich denke beim Rettungssoldat sind die vordienstlichen Tätigkeiten bzw. das Vorwissen relevanter als der FTA. Trotzdem solltest du probieren so nah wie möglich an die geforderten Punkte zu kommen. Sofern genug Plätze offen sind, sehe ich kein Problem, auch wenn du die Punkte (knapp) nicht erreichst.

Beim Medizinballstossen hilft halt eher die Schnellkraft oder ein Hebeleffekt. Ich bspw. bin 2.05m gross und habe entsprechend lange Arme, somit war es für mich wesentlich einfacher als für andere. Fürs Training helfen wohl am besten dynamische Liegestützen.

Für den Standweitsprung brauchst du ebenfalls Schnellkraft. Mir haben 30m Sprints und Kistenspringen geholfen. Alternativ kannst du auch Speed Deadlifts und Box Squats machen falls du damit vertraut bist. In Sachen Technik sollst du dich darauf konzentrieren, die Arme als Schwunggewicht mitzunehmen. Am besten hast du auch einen Fokus auf ein Objekt, welches weit weg steht und schaust nicht auf den Boden direkt vor/unter dir.

 
Hallo Simona

Schön zu sehen, dass auch andere Frauen interessiert am Militär sind. Zurzeit bin ich selbst gerade in der RS und hoffe dass ich dir ein bisschen mit meiner Erfahrung weiterhelfen kann, auch wenn dich die Antwort hier wahrscheinlich nicht sehr ermutigen wird.

Bei mir an der Rekrutierung wurde klar kommuniziert, dass man wirklich die geforderte Anzahl Sportpunkte erreichen muss, sonst hat man keine Chance. Ausserdem haben wir auch erst dort erfahren, dass die minimale Anzahl an Sportpunkte für manche Funktionen angestiegen ist, und die Zahlen auf den Seiten wie Milijobs noch veraltet seien (z.B. kommt man statt 65 erst mit 80 Punkten zur Infanterie etc). Meine damalige Zimmerkameradin wollte zu den Waffenmechanikern gehen, wurde aber genau wegen den Sportpunkten nicht angenommen, obwohl sie bereits eine Lehre als Mechanikerin abgeschlossen hatte. 

Aus Erfahrung will ich dir nur jetzt schon mal sagen, dass wirklich jeder Einzelne bei uns unglaublich nervös war beim Sporttest, und dementsprechend noch schlechter abgeschnitten hat als beim Üben zuhause (gerade z.B. der Einbeinstand wurde mit sehr zitternden Beinen schwer). Ich würde also zur Sicherheit, und auch um einen Plan B zu haben falls es bei den Rettungssoldaten keinen Platz mehr hat, noch nach 2-3 weiteren Funktionen schauen, die dich eventuell auch noch interessieren könnten. 

Ich weiss zwar nicht genau, was man alles während seiner RS als Rettungssoldat macht, aber da die Grundausbildung bei allen fast gleich ist, und man in dieser Funktion sicher noch mehr im Bereich des Sanitätdiensts lernen wird, kann ich dir nur sagen, dass es sicher auch auf deinen Körper ankommt. Ich bin nur 1.67m gross und habe auch keine mega Muskeln, deshalb ist es mir auch oft nicht möglich während der Sanitätsausbildung, meine Kameraden zu bergen/transportieren. Natürlich schaffe auch ich jemanden Huckepack zu nehmen etc., aber schon rein physikalisch gesehen ist es mir bei weitem nicht möglich einen 80-90kg schweren Mann über die Schultern zu werfen und loszurennen. Als Rettungssoldat kann ich mir gut vorstellen, dass bei deiner Funktionseinteilung bei der Rekrutierung, dir das ein Nachteil werden wird. Gerade wenn du auch nicht eine der Grössten bist. 

Meine Antwort sollte dich bitte nicht zu sehr demotivieren. Es ist immer wieder schön von anderen Frauen zu hören, die auch dem Militär beitreten wollen. Allerdings wollte ich auch ehrlich mit dir sein. Natürlich kann deine Rekrutierung auch ganz anders sein als meine, ohne Frage! Du solltest es auf jeden Fall versuchen als Rettungssoldat und  bei der Einteilung dafür Gründe geben wie deine bereits geleisteten Sanitätsausbildungen etc., aber gehe nicht nur mit der Einstellung dort hin, dass du nur als Rettungssoldat auch ausgehoben werden willst. Informier dich am besten noch über andere Funktionen, nicht dass du dann dort sitzt, es wird gesagt du musst eine andere Funktion nehmen oder gehen, und du dann keine Ahnung hast!

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg :)