Militär und Arbeitgeber

crash

Super-Moderator
13. Jan. 2010
1.337
78
48
34
Hallo zusammen.

Es wurde kürzlich eine interessante Diskussion losgetreten bezüglich Zwang zum Weitermachen. Da wurde auch angesprochen, dass man vielleicht schon einen Arbeitsvertrag hat und dann weitermachen muss u.s.w.

Mich würden eure Erfahrungen mit dem Arbeitgeber interessieren. Es geht mir dabei darum, festzustellen, wie gross die Toleranz / Unterstützung des Arbeitgebers gegenüber dem Militär ist.

Ich beginne mal mit meinen Erfahrungen:

Bei meiner letzten Arbeitsstelle wurde ich äusserst stark darum gebeten, meinen WK zu verschieben, "da wir viel Arbeit haben". Ich habe ihn dann sehr widerwillig verschoben.

Zurzeit bin ich gerade auf der Suche nach einer neuen Stelle und bei den Bewerbungsgesprächen habe ich erwähnt, dass ich noch eine Weiterausbildung zum Zugführer machen möchte und daher der Firma ca. 10 Monate nicht zur Verfügung stehe. Dabei hat eine Firma mir gesagt, dass das für sie nicht möglich sei, zwei andere Unternehmer sagten, sie würden dies in Kauf nehmen.

 
Ich hatte keine Probleme mit dem Arbeitgeber. Man muss nur wissen, wie man den Dienst verkaufen muss. Natürlich ist es nicht toll, wenn man neben dem WK der 4 Wochen dauert noch diverse Kurse usw unter dem Jahr hat, aber mit gutem Einsatz unter dem Jahr kann man das wett machen.

 
Bisher bei keinem auch nir nen Funken verständniss.

Der letzte hat mir gar gekündigt deswegen.

 
Ich denke tendenziell sind KMU's uns EIU immer härter betroffen von Absenzen. Arbeite zur Zeit in einem Grossbetrieb wo die Abwesenheiten kaum stören.

 
War beim Einrücken gerade mit der Lehre (KMU) fertig. Der Chef konnte mir nicht sagen, ob ich nacher wieder bei ihm arbeiten kann (während 300 Tagen kann in einem KMU viel passieren, und auch mal ein anderer Mitarbeiter abspringen). Als ich dann definitiv als Uof DD gelistet war, noch weniger.

Im September habe ich meine 430 Tage geschafft. Er fragte mich kürzlich an, ob ich wieder kommen wolle. Ich hatte aber vorher bereits eine andere Stelle zugesichert bekommen. Diese waren sogar hellbegeistert, als sie hörten, dass ich keine WK's machen muss. Das ich Wm bin fand mein zukünftiger Chef auch toll. Kenne aber auch Leute welche vom Chef ausgelacht werden, wenn sie weitermachen...

 
Als ich einrückte kam ich ebenfalls aus der Lehre und da ich meinem Chef gesagt hatte, dass ich nicht abgeneigt bin weiterzumachen, haben wir keinen neuen Arbeitsvertrag gemacht. Als ich nach der Dienstzeit wieder anfragte ob ich wiederkommen soll (hatten provisorisch abgemacht dass ich nach dem Militär zurückkomme) hatte ich keine Probleme mit ihm, obwohl er der Armee eher abgeneigt ist.

Ich denke tendenziell sind KMU's uns EIU immer härter betroffen von Absenzen. Arbeite zur Zeit in einem Grossbetrieb wo die Abwesenheiten kaum stören.
Kann ich so unterschreiben.

@crash: In welcher Branche arbeitest du, dass du 10 Monate fehlen kannst?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hatte bis jetzt immer nur kurze Arbeitsverhältnisse (zwischen BMS-RS/UOS/OS, Abverdienen-Studium und Semesterferien). Ich selber hatte nie Schwierigkeiten eine Stelle für die kurzen Zeiten (<6 Monate) zu finden (hatte bis jetzt keine Festanstellung für einen WK). Meine Arbeitgeber (KMU's) waren aber grundsätzlich nicht abgeneigt gegen das Weitermachen und die damit längeren WK's. Es war dann halt so und die Teppichetage konnte dementsprechend Planen.

Anders sieht es dann aus, wenn während der RS ein laufender Arbeitsvertrag besteht.

STI

 
@crash: In welcher Branche arbeitest du, dass du 10 Monate fehlen kannst?
Bauleiter in einer Generalunternehmung. Ich werde ein Projekt betreuen und nach Abschluss des Projekts einrücken. Glücklicherweise hat es viel zu wenig Bauleiter auf dem Arbeitsmarkt und da kann man sich solche Spässe erlauben. Ich finde es aber schade, dass das nicht allgemein unterstützt wird.

 
Bei mir war es so das ich nach der Lehre ins Militär bin und den Vertrag hab 'auslaufen' lassen. Mein Chef hat mir aber angeboten, ich solle doch anrufen wenn ich nichts hab nach der Dienstzeit. Als ich dann weitergemacht habe stand mir diesbezüglich natürlich nichts im Weg. Mit einem Anruf hatte ich nach dieser Zeit wieder eine Stelle, da mein Chef nicht abgeneigt war gegenüber jemandem der weitergemacht hat im Militär und die Firma davon nur profitieren könne war das natürlich für mich ein Pluspunkt.

Leider habe ich aber auch schon anderes gehört.

Gruss

sergey

 
Ich arbeitete bei einem Telekommunikations Unternehmen, welches erst gerade seinen CEO verlohren hat.

Diese meinten es sei nicht möglich, dass ich während der RS angestellt bleibe. (Ich will gar nicht wissen, wie die Reaktionen gewesen wären, wenn ich die mal angerufen hätte "Du, ich mach dann noch Feldi.")

Ich fand das relativ daneben, da das Unternehmen so um die 100'000 MA hat. Aber im Nachhinein, hab ich da gleich gekündig und bin nun froh darum.

 
Es ist vorallem auch eine Frechheit weil es eine halbstaatliche Firma ist wobei der Staat Schweiz die Mehrheit der Aktien hält.

Unglaublich sowas...

 
  • Like
Reaktionen: crash
Krass, kann mich Stroke nur anschliessen. Eine solche Anstellungspolitik ist wahrlich ein Frevel.

Ich bin aber froh gewesen, dass ich über die RS keine Anstellung hatte. Das nimmt einem einen grossen Druck und man verdient auch so ganz gut. Zusätzlich habe ich persönlich die Stellensuche nach dem Dienst nicht sehr schwer gefunden.

 
Ich war während der RS angestellt in der Firma wo ich die Lehre gemacht habe und danach konnte ich wieder zurück. Auch wen ich hätte weitermachen müssen wäre es kein Problem gewesen. Mein Chef meinte sogar wen sie mich zwingen wollen zum weitermachen soll ich ihn anrufen, er könne das schon richten. Er war mal irgend ein hohes Tier im Militär, aber ich glaub das hätte nichts gebracht ;-)

 
Er war mal irgend ein hohes Tier im Militär, aber ich glaub das hätte nichts gebracht ;-)
Das wird wohl ziemlich der Wahrheit entsprechen. Ich kannte auch zwei "Mehrfach-Lasagne-Träger" vor dem Dienst. Einer ist sogar BO, doch etwas ändern kann auch der nicht. Zum Glück, sonst würde jeder seine Einteilung, Kadervorschläge usw. irgendwie durch irgendjemanden umbiegen.

STI

 
Ich weiss gar nicht wo bei manchen Betrieben das Problem liegt.

Wenn jetzt jemand halt 8 Wochen weg ist anstelle deren 4 ist das eine rein organisatorische Frage. Was wollen die machen, falls jemand einen schlimmen Unfall hat und ca. 6 Monate mit Reha weg ist, kommt auf das selbe raus.

Ausserdem habe ich bis jetzt ALLES was an Führungsausbildung betrieben wird auch wieder im Zivilen gefunden. Ein Zfhr kann ohne weiteres eine Position eines Abteilungsleiters/Teamleiter/Projektleiter einnehmen. Klar fehtl ihm je nach dem das Wissen und die Erfahrung um finanziell wichtige Entscheidungen zu treffen, aber was solls? Die Firma hat diese Ausbildung ja nicht bezahlt und somit könnte man ihn ja nachziehen...

Achja: Ich hatte auch keine Probleme mit meinem Arbeitgeber (mein direkter Vorgesetzte hat mir das Weitermachen sogar empfohlen). Klar jammern immer alle über das Militär, aber wenn ich mir so ihre Probleme anhöre kann ich nur müde lächeln.