Jugendorganisationen (Jungwacht, Pfadi, Blauring, Cevi, Jungschi etc.)

Ob das einem später etwas bringt? Selbstverständlich. Die Kameradschaft ist unvergesslich. Die Erlebnisse sowieso. Man kann nirgendwo so früh Verantwortung übernehmen über Material, Organisation und Menschen (auch im Militär nicht). Die Jugendverbände sind eine Lebensschule.

Für das Militär lernt man zweifellos auch brauchbare Dinge. Gerade die Pfadfinderbewegung hat ja ihre Wurzeln in der militärischen Vorausbildung. Um einige Dinge zu nennen: Karten & Kompasskunde, Krokieren, 1. Hilfe, Biwakieren etc. Wer Erfahrungen mit Jugendlagern hat, hat auch kein Problem damit, mit 20 Anderen in einem Raum zu schlafen. Um Aufklärer zu werden, ist es angeblich immer noch von Vorteil wenn man Jugendverbandsleiter ist (gemäss Miljobs, keine Ahnung ob das den Aushebungsof tatsächlich interessiert).

Man sollte das nicht zu sehr überbewerten, da die genannten Dinge relativ schnell gelernt sind und auch in den Jugendverbänden sich längst nicht jeder dafür interessiert. Daher würde ich sagen: Ja es KANN von Vorteil sein.

Ich weiss z.B. nicht, ob der Anteil von Offizieren und Unteroffizieren unter Jugendverbandsleitern höher als der Bevölkerungsdurchschnitt ist, aber rein subjektiv denke ich, dass man wesentlich mehr Leute mit Kaderpotenzial finden würde.

Zum Unfall: Hört doch auf, das Ganze durch alle Medien (damit meine ich auch Internetforen) zu schleifen. In den letzten 48 Stunden sind schon wieder X solcher Fälle passiert und die sind dann nur ein paar Zeilen im Lokalteil einer Provinzzeitung wert (z.B hier und hier).

 
Ob das einem später etwas bringt? Selbstverständlich. Die Kameradschaft ist unvergesslich. Die Erlebnisse sowieso. Man kann nirgendwo so früh Verantwortung übernehmen über Material, Organisation und Menschen (auch im Militär nicht). Die Jugendverbände sind eine Lebensschule.Zum Unfall: Hört doch auf, das Ganze durch alle Medien (damit meine ich auch Internetforen) zu schleifen. In den letzten 48 Stunden sind schon wieder X solcher Fälle passiert und die sind dann nur ein paar Zeilen im Lokalteil einer Provinzzeitung wert (z.B hier und hier).
Ich merke es schon, mir hilft es auch schon bei kleinen Sachen, Präsentationen vor Menschen etc.

Ich meine zum Unfall, es ist tragisch, das man so einen Elefanten draus machen muss. Ohne diese Organisationen würden die Unfälle genau gleich sein, oder sogar noch häufiger.

Ja, ein bisschen biwakieren, Kartenkunde, 1. Hilfe etc. lernen wir schon, aber auch in den Höheren J&S Ausbildungen nicht so viel.

Was ich gehört habe ist, das wenn einer in einer J&S Funktion auftaucht, das der den Vorschlaf zum Weitermachen bekommt, wenn es nicht genügend Freiwillige hat. Ist das so?

 
Was ich gehört habe ist, das wenn einer in einer J&S Funktion auftaucht, das der den Vorschlaf zum Weitermachen bekommt, wenn es nicht genügend Freiwillige hat. Ist das so?
Kann ich so nicht bestätigen. Es muss niemand wissen, das du Jugendverbandsleiter oder J&S Leiter bist. Evtl. wirst du gefragt oder kannst das auf einem Formular angeben, aber wenn du nicht willst, dass das andere wissen, musst du keine Angaben machen.

Natürlich bist du in der Datenbank des BASPOs wenn du J&S Kurse besucht oder geleitet hast, und das BASPO kann gewisse Daten auf (schriftliche) Anfrage an Dritte weitergeben (in dem Fall das Militär), aber für einen Rekruten wird sich kaum jemand diese Mühe machen.

 
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Ich bin selber Pfadileiter mit Leib und Seele, und kann restlos alles bestätigen, was ihr schon auf geführt habt.

Besonders eindrücklich fand ich es als ich ein Drei-Tage-Lager im Schnee (40-50 cm tief) mitleitete.

Unser einziger ''Stützpunkt war eine kleine Hütte eines Turnvereins, in dem wir kochen, essen, ''Geschäfte erledigen'' und Kleider trocknen konnten. Die kleineren (bis 12 Jahren) und die anderen Leiter schliefen drinnen, während Ich und 3 andere Jungs ein Biwak bezogen.

Unter den dicken Ästen einer Tanne, die als Dach diente, gruben wir eine Grube bis knapp über den Erdboden, die wir mit Auschussblachen und alten Woldecken auskleideten.

Dann die Schlafsäcke rein und über die Schlafsäcke noch eine Wolldecke, dann hat man mit 4 Personen, die eng beieinanderliegen, eine mollige Wärme.

Das einzige Problem war, dass zwei von uns vergessen haben, ihre Schuhe unter die Wolldecke zu nehmen und sie nur auf den Rand der Grube gelegt haben: Am nächsten Morgen waren die Schuhe pickelhart.

Wir hatten sehr warm, was uns noch mehr erstaunte, als am nächsten Morgen einer der älteren Leiter uns erzählte, dass er in der Nacht rausging, und dort, bei Schneesturm, -17 Grad Celsius mass.

Jedenfalls war dieses Lager ein kleines Abenteuer, und niemand bereute es nicht in der Hütte übernachtet zu haben.

Aber man muss nicht mal in ein Lager gehen, denn auch an den allsamstäglichen Übungen erleben wir immer wieder dieses ''Pfadi-Feeling''

Allerdings muss ich mit einer gewissen Bitterkeit zugeben, dass diese Kameradschaft, und eben auch dieses ''Pfadi-Feeling'' immer wie mehr nur noch auf dem Lande zu finden ist.

Bestes Beispiel ist ''unsere'' Einheit, die ganz klar in einer sehr ländlichen Umgebung angesiedelt ist, unser Pfadiheim ist ca. 10 m vom Waldrand entfernt, sich extrem zur Pfadi in der Agglomeration unterscheidet: Wir sind, doof gesagt, klassische ''Pfädeler'', während in der Pfadi der Agglomeration halt die ''Agglo-Kids'' zu finden sind.

Ab und Zu geschieht das Unvermeidbare und wir müssen eine Übung mit den Pfadfindern der ''Agglo'' machen, was uns jeweils extrem ''aagurkt'' (Alle, uns, die Leiter, aber auch die Kinder).

Während unserer Übungen ist jeweils kein einziges Handy zu sehen, bei der Pfadi in der Agglo wird jede Pause so verbracht: In der ''Zvieri-Pause'' sind dort jeweils alle am Handy und niemand redet miteinander, höchstens ein paar Leiter unterhalten sich noch verbal.

Bei uns herrscht jeweils eine angeregte Diskussion: Die Pfaderinnen über einen ''Gieu'' an der Schule, den sie ''härzig'' finden, bei den Jungs geht es vorallem über Autos und (sehr wichtig!) über das Militär; kaum ein Pfadfinder bei uns der nicht zu mindest ungefähr weiss, was er für eine RS absolvieren will.

Allzeit Bereit, Zwiebackfräse (Pfadiname Tabaluga)

 
Nun, ich selbst war nie in der Pfadi oder Ähnliches. Aber viel mit der Familie im Wald. Ob solche Vorkenntnisse was bringen? Sagen wir so, ich hatte Rekruten, denen musste man erklären, wie mal Holz für ein Feuer sammelt. Von dem her nehme ich Leute mit solcher Erfahrung mit Handkuss... wirklich relevant bei der Kaderselektion scheint es aber nicht zu sein.

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Ich selbst war 18 Jahre lang Mitglied in einem Cevi und habe damals den Grossteil meiner Freizeit aufgewendet.

Habe ich da viel gelernt, dass ich in meinem Leben bisher immer wieder brauchen kann? Ja, ohne jeden Zweifel!

Jedoch, sind alle Leiter der Jugendverbände (und da nehme ich keinen aus) witklich gute, verantwortungsvolle Leiter? Leider nein!

Auch dort werden heutzutage Leiter eingesetzt, welche einfach nicht in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen.

Der Freiwilligen-Mangel zeigt sich auch dort.

Allerdings ist der Bericht des Blicks hier wieder einmal typisch reisserisch und ich bin mit der Schlussfolgerung nicht einverstanden - ein 14 Jähriger wird in allen Verbänden bereits als Helfer eingesetzt.

Und ein Feuer im Wald haben wir damals schon ganz alleine gemacht - am Mittwoch-Nachmittag ohne Jungschi oder Pfadi.

Da ist nicht das Problem das kein Erwachsener da war - sondern das wohl niemand den Kindern beigebracht hat, wie man mit Feuer umgeht.

(ich kann mich erinnern, das dies etwas vom Ersten war, dass ich damals in der Jungschi beigebracht bekam)

Ich habe es aber nie erlebt, dass J&S oder Leitungserfahrung - über die von Vorrednern beschriebenen praktischen Erfahrungen hinaus - beim Militär grosse Beachtung gefunden hätte.