Da dieses Sturmgewehr immernoch zu einer der besten weltweit gehören, schreibe ich als erster die techn. Detail zu diesem Gewehr
SIG 550
Das SG550 / Stgw 90 ist ein leichtes Sturmgewehr und die Standardwaffe der Schweizer Armee. Bis heute wurden etwa 450.000 Sturmgewehre an die Schweizer Armee geliefert. Die Zivilversion SG550 PE erfreut sich auch bei Sportschützen großer Beliebtheit und wurde alleine in der Schweiz über 33.000 mal verkauft. Nebst der Schweiz sind Versionen aus der SG500-Linie in Deutschland, Frankreich, Chile, Indonesien, Spanien, Brasilien und den USA im militärischen oder polizeilichem Einsatz. Auch die Schweizergarde ist mit der Waffe ausgerüstet.
Geschichte
Anfangs der 80er-Jahre suchte die Schweizer Armee einen Ersatz für das Sturmgewehr 57.
1981 wurde das SIG 550 im Truppenversuch getestet. Ihm gingen zahlreiche Vorgänger voraus, namentlich SIG 530, 540, 542 und 543. Nach zahlreichen Härtetests wurde es 1990 offiziell eingeführt. Das Gewehr wird heute von der Swiss Arms AG, Nachfolgerin der SIG Arms AG, hergestellt. Die Bezeichnung SIG 550 änderte sich mit dem Wechsel auf SG 550.
Funktionsprinzip
Die SG550-Model-Linie arbeitet mit indirektem Gasdruck und einem Drehverschluss-System. Dieses Funktionsprinzip garantiert eine optimale Funktion auch unter extremen Bedingungen. Tests in den alpinen Regionen der Schweiz zeigten die hohe Präzisions- und Funktionssicherheit dieser Gewehre.
Versionen
Das SG550 ist das Standardmodell in regulärer Grösse. In der Schweizer Armee unter Sturmgewehr 90, kurz Stgw 90 eingeführt. Auf französisch Fass 90 (Fusil d'Assault 90).
Nicht mehr hergestellt wird die Scharfschützenversion. Es war eines der wenigen Scharfschützengewehre im Kaliber 5,56 mm.
Das SG551 ist die verkürzte Ausführung, welche unter anderem bei der GSG 9 im Einsatz steht. Sie eignet sich besonders für Einsätze im maritimen Umfeld. Das SG551 Long Barrel ist für das Abschiessen von Gewehrgranaten optimiert, es kann wie bei dem SG550 ein Bajonett montiert werden.
Mit den Ausmassen einer Maschinenpistole ist das SG552 die kompakteste Ausführung. Sie wurde bei der Schweizer Armee als Korps-Waffe eingeführt. Durch die verkürzte Gasstange ist es das einzige Modell mit der Schliessfeder hinter dem Verschluss. Diese muss beim Öffnen gehalten werden.
Alle Versionen sind wahlweise mit Diopter-Visier oder Picatinny-Schiene sowie als Zivilversionen (PE) nach dem schweizerischen Waffengesetz erhältlich. Optional kann in die Modelle mit Visier eine Picatinny-Schiene mit einer Verschraubung eingeklemmt werden.
Bezeichnung Länge Waffengewicht Mündungsenergie
SG 550 100 cm / 77 cm 4,1 kg 1700 Joule
SIG 550-1 Sniper 113 cm / 91cm 7 kg k. A.
SG 551 SWAT 83 cm / 60 cm 3,4 kg 1460 Joule
SG 551 Long Barrel 92 cm / 70 cm 3,6 kg 1600 Joule
SG 552 Commando 73 cm / 50 cm 3,2 kg 1100 Joule
Munition
Die Schweizer Armee verwendet die Gewehrpatrone 90, kurz Gw Pat 90 im Kaliber 5,56x45mm (=0.223 Zoll), von der Armee auf 5.6 mm aufgerundet[1]. Sie unterscheidet sich nur minimal von der Natomunition M193, die 62 Grains wiegt im Gegensatz zur GP90 mit 63 Grains[1]. Für die höchstmögliche Präzision sind jedoch zwei verschiedene Läufe mit Drall-Längen von 178 mm (7") und 254 mm (10") für die beiden Munitionstypen erhältlich.
Präzision
Im Gegensatz zu den meisten Sturmgewehren arbeitet das SG550 nicht mit einem Direkt-, sondern mit einem Druckpunktabzug, welcher das Präzisionschiessen begünstigt. Durch die geringen Fertigungstoleranzen, den geschmiedeten, kalt gehämmerten und gehärteten Lauf sowie der GP90-Munition zählt das SG550 zu den präzisesten Sturmgewehren weltweit. In der unterirdischen 300m-Schiessanlage des Herstellers im schweizerischen Schaffhausen werden alle Gewehre, die das Werk verlassen, auf ihre Präzision getestet. Die Streukreise mit normaler Armeemunition (GP90) dürfen dabei in einer 10er-Serie einen Durchmesser von 10 cm nicht überschreiten, ansonsten muss das Gewehr nachgearbeitet werden. Entsprechend vermag prinzipiell jedes Sturmgewehr der Schweizer Armee diese Vorgabe zu erfüllen.
Feuerwahl
Die SG550-Linie verfügt neben Einzelfeuer und Vollautomatik noch über eine Kurzfeuereinstellung, welche beim Betätigen des Abzuges drei Schuss abfeuert. Bei der Vollautomatik sind auch kurze Feuerstösse von vier bis sechs Schuss möglich. Die Stellungen sind als 1, 3 und 20 markiert.
Führigkeit
Generell sind die Modelle der SG550-Linie sehr führig, nicht frontlastig und gut zu greifen. Grosse Hände haben jedoch nur knapp genügend Platz auf dem Pistolengriff, dessen abgerundetes Ende lässt dies jedoch verschmerzen. Eine Besonderheit stellt der einklappbare Schaft dar, der bei beengten Platzverhältnissen wie im Häuserkampf eingeklappt werden kann, ohne dass sich dadurch Einschränkungen bei der Funktion ergeben würden.
Kontrollierbarkeit
Feuerstösse lassen sich bei allen Modellen der SG550-Linie relativ gut kontrollieren; das Gewehr hat nicht die Neigung, in eine bestimmte Richtung auszubrechen. Lediglich ein gewisser Hochschlag ist vorhanden, der jedoch gut kontrollierbar ist, sogar beim sehr kurzen, leichteren SG552.
Magazine
Die Magazine sind aus schlagfestem, transparentem Polymer-Kunststoff gefertigt und 30% leichter als Magazine aus Metall. Der Ladezustand ist somit sichtbar. Für den schnellen Magazinwechsel sind die 20- und 30-Schuss-Magazine praktisch unbegrenzt koppelbar (wobei mehr als 3 Stück aneinander nicht praktikabel sind); 5- und 10-Schuss-Magazine sind ebenfalls erhältlich.
Visierung
An der Visiertrommel sind die Stellungen 1, 2, 3 und 4 einstellbar. Sie entsprechen den Schussdistanzen 100 m, 200 m, 300 m und 400 m. Die Visierstellung 1 ist als Fluchtvisier ausgebildet, zudem sind seitlich zwei Leuchtzellen angebracht, die als Nachtvisier dienen. Ein aufklappbares Nachtkorn mit Leuchtzelle ergänzt die Nachtvisierung.
Gasdüse
Bei der SG550-Linie kann die für die Sicherstellung der Funktion notwendige Gasmenge durch Umstellen der Gasdüse von der kleineren auf die grössere Durchlassbohrung gesteuert werden. Die Gasdüse befindet sich am vorderen Ende des Gaszylinders unter dem Korn-Visier und ist von Hand verstellbar. Grundsätzlich wird in der Stellung "senkrecht" geschossen, um das Gewehr nicht unnötig zu belasten und den Rückstoss nicht zu verstärken. Bei starker Verschmutzung oder Vereisung wird die Gasdüse auf die zweite Position verstellt, um Zufuhr- beziehungsweise Auswurfstörugen zu verhindern. Im Grundzustand des Gewehres erhöht die Umstellung der Gasdüse die Feuerrate auf bis zu 1'000 Schuss/min, kann umgekehrt aber auch Zufuhr- oder Auswurfsstörugen hervorrufen.
Ladehemmungen
Das SG 550 ist ein indirekter Gasdrucklader, der Aufbau ist mit einer AK 47 beinahe identisch. Dabei wird der für das automatische nachladen benötige Gasdruck nicht direkt auf den Verschluss, sondern über ein Gelenk weitergeleitet. Verschmutzungen durch abgebrannte Pulverrückstände können so nicht weiter als bis zum Gasrohr vordringen.
Bei einer Versuchsreihe der Schweizer Armee wurde das Stgw 90 unter Gefechtsumständen getestet. Nach jeweils fünf 20er-Magazinen wurden Pausen eingelegt um den Lauf abkühlen zu lassen; es wurden so mit einem einzelnen Gewehr rund 15.000 Schuss abgefeuert, ohne das Gewehr dazwischen zu reinigen. Es zeigten sich dabei keinerlei Ladehemmungen, Materialermüdungen oder Einbußen in der Präzision.
Dass dem SG 550 trotzdem oft eine Anfälligkeit für Ladehemmungen nachgesagt wird, könnte daran liegen, das in zivilen Schiesständen die verschossenen, teilweise leicht beschädigten Patronenhülsen oft wiedergeladen werden, sowie der verwendete Hülsenabweiser aus Kunststoff, welcher im Schiesstand aufgrund des sehr starken Hülsenauswurfes auf das Gewehr aufgesteckt werden muss und teilweise die ausgeworfenen Hülsen zufällig direkt zurück in den Verschluss lenkt, der dann die Hülse verklemmt.
GL 40 Granatenwerfer
Der GLG 40 ist ein Einzellader für 40-mm-Granaten. Er kann durch den Austausch des unteren Handschutzes am SG550 (GL 5040) und SG551 (GL 5140) angebracht werden. Alle erhältlichen Granaten im Kaliber 40 x 46 mm mit einer Patronenlänge von 100–198 Millimeter können verwendet werden.
Der Granatwerfer eignet sich auch für Polizeieinsätze als Primärinterventions-Waffe. Er wiegt ohne Granate 2,5 kg, seine Einsatzdistanz liegt zwischen 25 und 200 Metern.
Zubehör
Der aus Aluminium gefräste Picatinny 4-Schienen-Handschutz ermöglicht die gleichzeitige Montage von optischen Zielhilfen/Nachtsichtgeräten und taktischen Lichtern wie Laser und Weisslicht. Die untere Schiene gestattet vorne die Montage eines vertikalen Handgriffs und/oder einen Zweibeins. Der Picatinny Handschutz kann in Sekunden ohne Werkzeuge angebracht oder entfernt werden und ist für alle Versionen erhältlich.
Besonderheiten der Schweizer Armee
Die Schweiz hat das liberalste Waffengesetz Europas, besonders betreffend den Umgang mit der Dienstwaffe. Diese muss der Wehrmann bei sich Zuhause aufbewahren. Dies dient der sofortigen Wehrbereitschaft der Armee, ohne dass erst Material aus den Zeughäusern geholt werden muss.
Jedes Jahr muss der Wehrmann sein Können unter Beweis stellen, „Obligatorisches Schiessen“ (siehe Bundesübung) genannt; dazu darf die Waffe im ungeladenen Zustand offen angehängt zum Schiessstand transportiert werden. Eine weitere Besonderheit stellen die sogenannten Jungschützenkurse dar, die zum Ziel haben, Jungen und Mädchen ab dem 17. Lebensjahr den Umgang mit dem Sturmgewehr näherzubringen. In diesen Kursen soll der verantwortungsbewusste Umgang mit der Waffe beigebracht werden. Wegen des heutigen Waffengesetzes ist es minderjährigen Personen nicht mehr erlaubt, Waffen mit nach Hause zu nehmen.
Art. 28 Waffg. § 99 Mitführen von Waffen:
(1) Waffen können ungeladen frei mitgeführt werden, insbesondere unterwegs:
* a. für Kurse, Übungen und Veranstaltungen von Schiess- oder Jagdvereinen und militärischen Vereinigungen oder Verbänden;
* b. vom und zum Zeughaus;
* c. von und zu einem Inhaber oder einer Inhaberin einer Waffenhandelsbewilligung;
* d. von und zu Fachveranstaltungen.
(2) Beim Mitführen müssen Waffen und Munition getrennt sein.
(Eigentlich ist nur der direkte Weg Wohnort — Schießstand — Wohnort erlaubt.)
Für die oben angesprochene Reinigung gibt es eine vorgegebene Auslegeordnung, in Form einer gelben Kunststofffolie, auf der die einzelnen Teile nahezu 1:1 aufgedruckt wurden.
Quelle: http://de.wikipedia.org
SIG 550
Das SG550 / Stgw 90 ist ein leichtes Sturmgewehr und die Standardwaffe der Schweizer Armee. Bis heute wurden etwa 450.000 Sturmgewehre an die Schweizer Armee geliefert. Die Zivilversion SG550 PE erfreut sich auch bei Sportschützen großer Beliebtheit und wurde alleine in der Schweiz über 33.000 mal verkauft. Nebst der Schweiz sind Versionen aus der SG500-Linie in Deutschland, Frankreich, Chile, Indonesien, Spanien, Brasilien und den USA im militärischen oder polizeilichem Einsatz. Auch die Schweizergarde ist mit der Waffe ausgerüstet.
Geschichte
Anfangs der 80er-Jahre suchte die Schweizer Armee einen Ersatz für das Sturmgewehr 57.
1981 wurde das SIG 550 im Truppenversuch getestet. Ihm gingen zahlreiche Vorgänger voraus, namentlich SIG 530, 540, 542 und 543. Nach zahlreichen Härtetests wurde es 1990 offiziell eingeführt. Das Gewehr wird heute von der Swiss Arms AG, Nachfolgerin der SIG Arms AG, hergestellt. Die Bezeichnung SIG 550 änderte sich mit dem Wechsel auf SG 550.
Funktionsprinzip
Die SG550-Model-Linie arbeitet mit indirektem Gasdruck und einem Drehverschluss-System. Dieses Funktionsprinzip garantiert eine optimale Funktion auch unter extremen Bedingungen. Tests in den alpinen Regionen der Schweiz zeigten die hohe Präzisions- und Funktionssicherheit dieser Gewehre.
Versionen
Das SG550 ist das Standardmodell in regulärer Grösse. In der Schweizer Armee unter Sturmgewehr 90, kurz Stgw 90 eingeführt. Auf französisch Fass 90 (Fusil d'Assault 90).
Nicht mehr hergestellt wird die Scharfschützenversion. Es war eines der wenigen Scharfschützengewehre im Kaliber 5,56 mm.
Das SG551 ist die verkürzte Ausführung, welche unter anderem bei der GSG 9 im Einsatz steht. Sie eignet sich besonders für Einsätze im maritimen Umfeld. Das SG551 Long Barrel ist für das Abschiessen von Gewehrgranaten optimiert, es kann wie bei dem SG550 ein Bajonett montiert werden.
Mit den Ausmassen einer Maschinenpistole ist das SG552 die kompakteste Ausführung. Sie wurde bei der Schweizer Armee als Korps-Waffe eingeführt. Durch die verkürzte Gasstange ist es das einzige Modell mit der Schliessfeder hinter dem Verschluss. Diese muss beim Öffnen gehalten werden.
Alle Versionen sind wahlweise mit Diopter-Visier oder Picatinny-Schiene sowie als Zivilversionen (PE) nach dem schweizerischen Waffengesetz erhältlich. Optional kann in die Modelle mit Visier eine Picatinny-Schiene mit einer Verschraubung eingeklemmt werden.
Bezeichnung Länge Waffengewicht Mündungsenergie
SG 550 100 cm / 77 cm 4,1 kg 1700 Joule
SIG 550-1 Sniper 113 cm / 91cm 7 kg k. A.
SG 551 SWAT 83 cm / 60 cm 3,4 kg 1460 Joule
SG 551 Long Barrel 92 cm / 70 cm 3,6 kg 1600 Joule
SG 552 Commando 73 cm / 50 cm 3,2 kg 1100 Joule
Munition
Die Schweizer Armee verwendet die Gewehrpatrone 90, kurz Gw Pat 90 im Kaliber 5,56x45mm (=0.223 Zoll), von der Armee auf 5.6 mm aufgerundet[1]. Sie unterscheidet sich nur minimal von der Natomunition M193, die 62 Grains wiegt im Gegensatz zur GP90 mit 63 Grains[1]. Für die höchstmögliche Präzision sind jedoch zwei verschiedene Läufe mit Drall-Längen von 178 mm (7") und 254 mm (10") für die beiden Munitionstypen erhältlich.
Präzision
Im Gegensatz zu den meisten Sturmgewehren arbeitet das SG550 nicht mit einem Direkt-, sondern mit einem Druckpunktabzug, welcher das Präzisionschiessen begünstigt. Durch die geringen Fertigungstoleranzen, den geschmiedeten, kalt gehämmerten und gehärteten Lauf sowie der GP90-Munition zählt das SG550 zu den präzisesten Sturmgewehren weltweit. In der unterirdischen 300m-Schiessanlage des Herstellers im schweizerischen Schaffhausen werden alle Gewehre, die das Werk verlassen, auf ihre Präzision getestet. Die Streukreise mit normaler Armeemunition (GP90) dürfen dabei in einer 10er-Serie einen Durchmesser von 10 cm nicht überschreiten, ansonsten muss das Gewehr nachgearbeitet werden. Entsprechend vermag prinzipiell jedes Sturmgewehr der Schweizer Armee diese Vorgabe zu erfüllen.
Feuerwahl
Die SG550-Linie verfügt neben Einzelfeuer und Vollautomatik noch über eine Kurzfeuereinstellung, welche beim Betätigen des Abzuges drei Schuss abfeuert. Bei der Vollautomatik sind auch kurze Feuerstösse von vier bis sechs Schuss möglich. Die Stellungen sind als 1, 3 und 20 markiert.
Führigkeit
Generell sind die Modelle der SG550-Linie sehr führig, nicht frontlastig und gut zu greifen. Grosse Hände haben jedoch nur knapp genügend Platz auf dem Pistolengriff, dessen abgerundetes Ende lässt dies jedoch verschmerzen. Eine Besonderheit stellt der einklappbare Schaft dar, der bei beengten Platzverhältnissen wie im Häuserkampf eingeklappt werden kann, ohne dass sich dadurch Einschränkungen bei der Funktion ergeben würden.
Kontrollierbarkeit
Feuerstösse lassen sich bei allen Modellen der SG550-Linie relativ gut kontrollieren; das Gewehr hat nicht die Neigung, in eine bestimmte Richtung auszubrechen. Lediglich ein gewisser Hochschlag ist vorhanden, der jedoch gut kontrollierbar ist, sogar beim sehr kurzen, leichteren SG552.
Magazine
Die Magazine sind aus schlagfestem, transparentem Polymer-Kunststoff gefertigt und 30% leichter als Magazine aus Metall. Der Ladezustand ist somit sichtbar. Für den schnellen Magazinwechsel sind die 20- und 30-Schuss-Magazine praktisch unbegrenzt koppelbar (wobei mehr als 3 Stück aneinander nicht praktikabel sind); 5- und 10-Schuss-Magazine sind ebenfalls erhältlich.
Visierung
An der Visiertrommel sind die Stellungen 1, 2, 3 und 4 einstellbar. Sie entsprechen den Schussdistanzen 100 m, 200 m, 300 m und 400 m. Die Visierstellung 1 ist als Fluchtvisier ausgebildet, zudem sind seitlich zwei Leuchtzellen angebracht, die als Nachtvisier dienen. Ein aufklappbares Nachtkorn mit Leuchtzelle ergänzt die Nachtvisierung.
Gasdüse
Bei der SG550-Linie kann die für die Sicherstellung der Funktion notwendige Gasmenge durch Umstellen der Gasdüse von der kleineren auf die grössere Durchlassbohrung gesteuert werden. Die Gasdüse befindet sich am vorderen Ende des Gaszylinders unter dem Korn-Visier und ist von Hand verstellbar. Grundsätzlich wird in der Stellung "senkrecht" geschossen, um das Gewehr nicht unnötig zu belasten und den Rückstoss nicht zu verstärken. Bei starker Verschmutzung oder Vereisung wird die Gasdüse auf die zweite Position verstellt, um Zufuhr- beziehungsweise Auswurfstörugen zu verhindern. Im Grundzustand des Gewehres erhöht die Umstellung der Gasdüse die Feuerrate auf bis zu 1'000 Schuss/min, kann umgekehrt aber auch Zufuhr- oder Auswurfsstörugen hervorrufen.
Ladehemmungen
Das SG 550 ist ein indirekter Gasdrucklader, der Aufbau ist mit einer AK 47 beinahe identisch. Dabei wird der für das automatische nachladen benötige Gasdruck nicht direkt auf den Verschluss, sondern über ein Gelenk weitergeleitet. Verschmutzungen durch abgebrannte Pulverrückstände können so nicht weiter als bis zum Gasrohr vordringen.
Bei einer Versuchsreihe der Schweizer Armee wurde das Stgw 90 unter Gefechtsumständen getestet. Nach jeweils fünf 20er-Magazinen wurden Pausen eingelegt um den Lauf abkühlen zu lassen; es wurden so mit einem einzelnen Gewehr rund 15.000 Schuss abgefeuert, ohne das Gewehr dazwischen zu reinigen. Es zeigten sich dabei keinerlei Ladehemmungen, Materialermüdungen oder Einbußen in der Präzision.
Dass dem SG 550 trotzdem oft eine Anfälligkeit für Ladehemmungen nachgesagt wird, könnte daran liegen, das in zivilen Schiesständen die verschossenen, teilweise leicht beschädigten Patronenhülsen oft wiedergeladen werden, sowie der verwendete Hülsenabweiser aus Kunststoff, welcher im Schiesstand aufgrund des sehr starken Hülsenauswurfes auf das Gewehr aufgesteckt werden muss und teilweise die ausgeworfenen Hülsen zufällig direkt zurück in den Verschluss lenkt, der dann die Hülse verklemmt.
GL 40 Granatenwerfer
Der GLG 40 ist ein Einzellader für 40-mm-Granaten. Er kann durch den Austausch des unteren Handschutzes am SG550 (GL 5040) und SG551 (GL 5140) angebracht werden. Alle erhältlichen Granaten im Kaliber 40 x 46 mm mit einer Patronenlänge von 100–198 Millimeter können verwendet werden.
Der Granatwerfer eignet sich auch für Polizeieinsätze als Primärinterventions-Waffe. Er wiegt ohne Granate 2,5 kg, seine Einsatzdistanz liegt zwischen 25 und 200 Metern.
Zubehör
Der aus Aluminium gefräste Picatinny 4-Schienen-Handschutz ermöglicht die gleichzeitige Montage von optischen Zielhilfen/Nachtsichtgeräten und taktischen Lichtern wie Laser und Weisslicht. Die untere Schiene gestattet vorne die Montage eines vertikalen Handgriffs und/oder einen Zweibeins. Der Picatinny Handschutz kann in Sekunden ohne Werkzeuge angebracht oder entfernt werden und ist für alle Versionen erhältlich.
Besonderheiten der Schweizer Armee
Die Schweiz hat das liberalste Waffengesetz Europas, besonders betreffend den Umgang mit der Dienstwaffe. Diese muss der Wehrmann bei sich Zuhause aufbewahren. Dies dient der sofortigen Wehrbereitschaft der Armee, ohne dass erst Material aus den Zeughäusern geholt werden muss.
Jedes Jahr muss der Wehrmann sein Können unter Beweis stellen, „Obligatorisches Schiessen“ (siehe Bundesübung) genannt; dazu darf die Waffe im ungeladenen Zustand offen angehängt zum Schiessstand transportiert werden. Eine weitere Besonderheit stellen die sogenannten Jungschützenkurse dar, die zum Ziel haben, Jungen und Mädchen ab dem 17. Lebensjahr den Umgang mit dem Sturmgewehr näherzubringen. In diesen Kursen soll der verantwortungsbewusste Umgang mit der Waffe beigebracht werden. Wegen des heutigen Waffengesetzes ist es minderjährigen Personen nicht mehr erlaubt, Waffen mit nach Hause zu nehmen.
Art. 28 Waffg. § 99 Mitführen von Waffen:
(1) Waffen können ungeladen frei mitgeführt werden, insbesondere unterwegs:
* a. für Kurse, Übungen und Veranstaltungen von Schiess- oder Jagdvereinen und militärischen Vereinigungen oder Verbänden;
* b. vom und zum Zeughaus;
* c. von und zu einem Inhaber oder einer Inhaberin einer Waffenhandelsbewilligung;
* d. von und zu Fachveranstaltungen.
(2) Beim Mitführen müssen Waffen und Munition getrennt sein.
(Eigentlich ist nur der direkte Weg Wohnort — Schießstand — Wohnort erlaubt.)
Für die oben angesprochene Reinigung gibt es eine vorgegebene Auslegeordnung, in Form einer gelben Kunststofffolie, auf der die einzelnen Teile nahezu 1:1 aufgedruckt wurden.
Quelle: http://de.wikipedia.org