Hamburgertaufe

Hightower

Erfahrener Benutzer
28. Apr. 2011
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Ein festes Ritual in jedem WK die Hamburgertaufe. Sie ist erst richtig lustig, wenn man sie hinter sich hat und mit einem Bier in der Hand zu schauen kann.

Meine Hamburgertaufe erlebte ich in meiner Einheit, die frisch aufgestellt, ihren allerersten WK hatte. Knapp ein Drittel der Kp waren Hamburger. Die ca. 50 Mann wurden in mehreren Detachementen "abgefertigt". Neben viel Bier und anderen hässlichen Getränken, mussten wir unter anderem durch einen aufblasbaren Pool robben um danach im Achtung mit viel Mehl "paniert" zu werden. Unvergesslich, weil ich auch heute noch Teigreste in irgendwelchen Ecken meines Helms und GTs finde.

Was habt ihr schon so erlebt? Gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Truppengattungen oder geht es überall nur darum wer zuerst und am meisten kotzt?

 
Da spalten sich die Geister.

Es gibt 2 Varianten der Hamburgertaufen. Welche, die die Menschenwürde achten und solche die einfach nur primitiv sind.

Sobald sich Hamburger vor der Taufe fürchten, sich schämen, blossgestellt werden oder kotzen müssen, hat es nichts mit Korpsgeist, Kameradschaft und sozialem Anlass zu tun.

Wenn es Sdt gibt, die mit Absicht sich die Hucke vollsaufen und danach reiern wie ein teenager in seinen besten Jahren, ist das wohl ein anderes Thema ;)

Aber Kameraden zum trinken Befehlen (ja ich weiss, ist kein Befehl, jedoch ist der Gruppendruck riesig) obwohl sie sonst sehr wenig vertragen, diese dann auslachen, wenn es ihnen schlecht geht....naja

Das schlimmste an der ganzen Sache ist jedoch, dass selbst Offiziere oder sogar Berufsmilitärs es tolerieren, zuschauen und dann noch mitlachen. :bö:

 
Bei uns ging es noch einigermassen Human zu und her.

Jeder Hamburger musste vor versammelter Mannschaft ein rohes

Ei inkl Schale essen...

Danach gabs dafür ein gesponsertes Bier...

Aber eben, ist immer Ansichtssache und je nach Truppengattung

verschieden.

Ich weiss von einem Kollegen, der bei einer Gren Kp war.

Dort war die Taufe ziemlich rabiat, so mit trinken, Brusthaare rasieren,

anmalen etc etc

Aber das war bereits vor einigen Jahren.

 
Ich gebe Scarabani völlig recht, es gibt Hamburgertaufen die nur primitiv sind oder eben nicht. Die Sache ist, dass was primitiv ist und was nicht auch Ansichtssache des Hamburgers ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Greni dem die Brusthaare rasiert wurden, das vollkommen in Ordnung fand. Gleiches hätte ein Informatik Pionier (z.B.) vielleicht völlig primitiv und danben gefunden.

Deshalb interessiert es mich, was bei anderen Beretfarben so läuft, denn bis jetzt kenne ich nur, was Geb Füs (Die bei uns immer den Kp Abend organisieren. Leider) machen.

Die Hamburgertaufe sollte mM nach ein Ritual sein um neue Mitglieder in eine Gemeinschaft aufzunehmen. Diese Mitglieder müssen sich zuerst beweisen und so den Respekt der 'Alten' verdienen.

Ich bin schon länger dafür, dass die Hamburgertufe zugsintern gemacht wird. Denn das sind die Leute mit denen man jeden Tag zusammenarbeitet. (So eine derbe Infiltration durch Schlamm und Matsch zu den heiligen Säbeln des St. Georgs wäre doch so richtig aufklärermässig :wink: . Bier kann es dann immer noch geben.)

 
(So eine derbe Infiltration durch Schlamm und Matsch zu den heiligen Säbeln des St. Georgs wäre doch so richtig aufklärermässig :wink: . Bier kann es dann immer noch geben.)
kann ich mich irgendwie unter dein kdo stellen lassen? :D :D habs noch vor mir :)

 
Zum Glück geht das bei mir nicht (Kaserne mit MPs und anderen Dingen) ;)

 
Kaserne mit MP und sonstige Dingen? Hä? Und sowieso, die Hamburgertaufe findet im WK statt, da gibts in der Regel niemanden, der im Weg steht!

 
Sind Hamburger AdA ohne WK-Erfahrung?

Warum Hamburger?

Und sowieso WTF?

Hab das als DD iwie nie mitgekriegt.

 
Jo, diejenigen die den ersten WK leisten, werden Hamburger genannt! Und diese werden in einem Ritual in ihre Einheiten aufgneommen.

Warum das so ist? Bö...Wer weiss das schon!

Gruss

 
Salü

Ich werde dieses Jahr meinen ersten WK absolvieren!

Habe diesbezüglich 2 Fragen:

1. Muss ein Offizier dieses Ritual auch durchlaufen? Gefahren?

2. Wie weit darf ich als Zfhr diese Taufe zulassen?

Es gibt Sdt denen macht dies nichts aus sich solche Prüfungen über sich ergehen zu lassen und sich vor allen bloss zustellen.

Aber was ist mit denen die einfach dies nicht wollen und sich dafür schämen, soll man solche Sdt helfen, oder "mitmachen" lassen? Pro/Kontra

Mit Kameradschaftlichen Grüssen

 
1. Als Offizier "muss" man da auch durch. Meistens muss eh jeder Hamburger das gleiche tun, egal welcher Grad er hat... =>Bei uns waren es ein Of und etwa 7 Uof (+ der Hptfw), die Soldaten hatten Glück, dass wir soviel Kader waren und mussten nicht antraben :wink:

2. Die Absegnung einer Taufe erfolgt meist durch den Kadi, organisiert und geplant vom Bürovolk oder speziell dafür beauftragte AdAs. => Mein Zfhr hat das gleiche gemacht wie ich (waren beide Hamburger) und er war sogar der, der am meisten gepusht hat :lol:

Wie weit ein Hamburger (egal ob Sdt, Uof oder Of) gehen will/kann, hängt schlussendlich von jedem einzelnen ab. Wenn einer wirklich nicht mehr mag oder z.B. keinen Alkohol trinkt (hatten wir einen) sollte man ihn auch nicht weiter zwingen. Klar soll es eine gewisse Herausforderung sein, aber da sollte der Gesunde Menschenverstand eingesetzt werden.

Es hängt auch von deiner Einheit/deinem Kadi ab, was ihr machen "müsst". Bei uns war es nicht allzu schlimm, da der Kadi auch neu war, an der MILAK war und nichts riskieren wollte, dass es ausartet.

Bei uns wurde niemand blossgestellt oder musste eine horrende Menge Alkohol trinken...

 
Man liest ja immer von grenzwertigen Ideen für Hamburgertaufen, und die blödsten schaffen es dann in die 20 Minuten, wo die Armeegegner sich darüber aufregen und ein Bild zeichnen dürfen, gemäss welchem schon beim morgendlichen Verlesen jedem ein Bier ausgehändigt wird...

Wir hatten dieses Jahr eine witzige Taufe. Alle waren gut drauf, nicht zu betrunken, hatten ihren Spass und konnten sich am Abend zurück in der Kaserne noch benehmen. So muss das in meinen Augen sein.

 
Na ja es gäbe sicher kreativere Wege eine Taufe zu gestalten. Aber das ist nicht allzu weit weg von dem was ich und viele Andere wahrscheinlich auch erlebt haben. Und wie auf der Blick Homepage bei den Kommentaren zu lesen ist, gibt es diese Rituale schon seit gefühlt 1291 :wink:

Bei der "kämpfenden" Truppe ist der Umgangston vielleicht etwas rauer und solche Rituale eventuell auch. Die wenigsten werden traumatische Schäden davon tragen. Es geht darum die eigene Komfortzone ein bisschen zu testen und immer noch Spass zu haben.

Ich empfehle jedem, der noch vor seiner Hamburgertaufe steht, die Sache durchzuziehen. Denn wer sich hier ins Zeug legt, dem wird Respekt entgegengebracht und der bleibt dann in Erinnerung als "Sdt Hülsensack, der auch nach dem 3. Mal robben im Schlamm nicht aufgegeben hat und auch das letzte Bier erledigte." Das heisst Schlamm fressen, Biere exen und in hohem Bogen kotzen, wenn nötig. Jeder hat sich schon mal übergeben, es ist nicht viel dabei und man wird selten der Einzige sein. Diejenigen die versuchen, sich irgendwie durchzumogeln, ziehen erst recht Aufmerksamkeit auf sich und werden oft mit irgendwelchen "Zusatzrunden" bestraft. Im besten Fall muss man sich einfach den ganzen Abend oder für den Rest des WKs dumme Sprüche anhören.

Sollte jemand tatsächlich ernste Probleme damit haben: Alkoholunverträglichkeit, Klaustrophobie, was auch immer, dann soll er vor der Taufe mit seinem Zugführer, dem Kadi oder den Tauforganisatoren das direkte Gespräch suchen und klar sagen, wieso er nicht mitmachen will. Ebenfalls sollte man seinen Kameraden dann sagen, dass man aus diesen und jenen Gründen nicht mitmacht. Das ist dann etwas, das wahren Mut braucht und meiner Meinung nach respektiert werden soll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand tatsächlich gegen seinen Willen gezwungen wird.

 
Sollte jemand tatsächlich ernste Probleme damit haben: Alkoholunverträglichkeit, Klaustrophobie, was auch immer, dann soll er vor der Taufe mit seinem Zugführer, dem Kadi oder den Tauforganisatoren das direkte Gespräch suchen und klar sagen, wieso er nicht mitmachen will. Ebenfalls sollte man seinen Kameraden dann sagen, dass man aus diesen und jenen Gründen nicht mitmacht. Das ist dann etwas, das wahren Mut braucht und meiner Meinung nach respektiert werden soll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand tatsächlich gegen seinen Willen gezwungen wird.
Bei meiner Hamburgertaufe hatte es auch einen, der keinen Alkohol trank und er halt "nur" Cola vorgesetzt bekam... Als Ausgleich ass er dann auch den ganzen Berliner mit Curry, Chilli und was sonst noch drin war :lol:

Aber Alkohol und "durch den Schlamm robben" ist ja selten das Problem. Eher rohe Eier essen (Salmonellen lassen grüssen). Aber so kann man halt prima gegen das Militär Werbung machen. Ich denke, dass es auch anderswo solche "Mutproben" gibt und es halt bisher noch nicht aufgedeckt wurde...

 
Diese Aufnahmerituale gibt es überall und sind gerne noch härter. Die längste dauerte bei mir ein ganzes Wochenende. Wer in solche "Vereine" aufgenommen werden will (oder muss) der muss das eben aushalten. (Wie heisst es so schön: pro Jahr soll man ein Kilo Dreck essen, wieso also nicht auf einmal?). Es fördert das Gruppengefühl und in gewissem Sinn den Charakter.

Allerdings wird es dann problematisch wenn gesundheitsschädliche Dinge wie Gammelfleisch oder Innereien zum Zuge kommen. Aussteigen während der Hamburgertaufe geht nur unter sehr grossem Gesichtsverlust, also tut man alles, was man tun muss. Wenn die Organisatoren übertreiben, dann muss eine höhere Instanz eingreifen. Dementsprechend finde ich es richtig, dass man dem Kadi das Kommando entzogen hat.

Allerdings muss ich sagen, dass die Hamburgertaufe auf dem Video nicht wirklich schlimm ist. Währe das Gammelfleisch nicht - welches ich auf dem Video nicht sehen kann und dem Blick mal glauben muss - wäre das wohl eine typische Infanterietaufe.

PS: weshalb spucken die alle das rohe Ei wieder aus? Das ist (mal von den Salmonellen abgesehen) wirklich nichts schlimmes

 
Als ich 2003 meine Hamburger Taufe hatte, war das halb so schlimm, der Foufou (Fourier) und seine Büro "Gummis" organsierte das.

Zuerst mussten wir zwei Büchse Bier auf Ex trinken ohne sie zu öffnen mit dem Bajonet ein Loch in die Büchse schlagen und dann auf Ex...

3 bis 4 mal um einen Helm rennen schnell, dann sollte ein Hindernis Parkour gemacht werden wobei wir mit Feder und Sagmehl beworfen worden sind, wer den Parkour nicht schafffte musst in ein Bade becken springen voll Wasser...

Man nahm es sportlich und es war lustig..

Also die Aufnahme Rituale in der Pfadi waren schlimmer als das und soviel ich weiss, werden bei jungen Piloten die Ihre Piloten Prüfungen bestanden haben von alle mit einem Padel der Arsch versohlt und das finde ich schlimmer und da ist auch kein "Blick wo das Anprangert"

Bei der Armee sollte man ein Reglemte verfassen zu "Hamburger " Prüfung und Ich bin der Meinung es ist gescheiter wenn der kadi und FouFou (Fourier) das machen, als wenn es im Dunkeln passiert wo keine Kontrolle herscht. "Hamburger " Taufe gibt es trotzdem, deshalb sollte man ein Reglement schreiben, wie eine solche Prüfung aussehen sollte.

LG

Obelix

 
Hatte letzte Woche meine Hamburgertaufe... ging mehr oder minder gesittet zu und her, und alle hatten Spass.

Zuerst mussten wir uns als Geister verkleiden, da wir dem neuem Kadi den Batteriegeist näherbringen sollten. Danach Spanferkel essen, blieb aber fast nur noch Schwarte für uns übrig, da die anderen vor uns essen konnten. Danach ein "Parcours". Eine kurze Strecke rennen, um die Halle rum, wo wir von den anderen mit Wasserballons beworfen wurden. Dann anstehen und den Flab-Trunk trinken... ein scharfes Gesöff von unbekannter Zusammensetzung. Fand ich gar nicht mal so übel, einige konnten ihn aber nicht im Magen behalten. Ach und der neue Kadi hat ihn als erster getrunken.

Jo danach noch viel Bier und Glace. War ein gelungener Abend (bis auf die Tatsache, dass uns das Spanferkel weggegessen wurde, aber naja).