Erlebnisse ehemaliger Rettungssoldaten im Durchdiener

ChiefSmoky

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28. Feb. 2023
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Sali zäme!

Im Winter 24 starte ich meine Rekrutenschule als Rettungssoldat und bin gespannt auf die kommenden Herausforderungen.

Um einen realistischen Einblick in das kommende Jahr zu bekommen, bin ich auf der Suche nach Erfahrungen von ehemaligen Rettungssoldaten, die ihren Durchdiener bereits absolviert haben (oder derzeit dran sind). Welche Herausforderungen habt ihr gemeistert? Welche besonderen Momente haben euch geprägt? Was sind eure besten/schlechtesten Erinnerungen? Was macht man im DD Teil in Bremgarten?

Ich freue mich schon sehr auf eure Geschichten und Tipps! Danke!
 
Ich war nicht Rettungssoldat - aber Einheitssan bei den Rettungssoldaten und auch in Bremgarten im DD, in einem Rettungszug.

Die RS war spannend, und sicher sehr lehrreich. Extrem viel Material, welches man beherrschen muss, und viele Einsatzmöglichkeiten. Ich fand die Zeit in der VBA am spannendsten. Insbesondere in Genf gab es immer wieder (mehr oder weniger) gute Übungen, sei es mit Feuer oder mit den Ruinen. Mal hier aufschneiden, mal da abseilen, mal dort wieder löschen. Am unspektakulärsten waren mit Abstand die Wasserübungen, ewiges Aufbauen, etwas Wasser pumpen, und wieder abbauen. Aber hat natürlich trotzdem seine Daseinsberechtigung.

Für mich persönlich stach eine Übung besonders hervor. In dieser Übung wurde ein Massenanfall Verletzter simuliert. In einem Gebäude mussten die Rettungssoldaten, und auch teilweise wir Einh. San. ca. 30 Personen bergen/retten. Einige waren sehr offensichtlich versteckt, andere mussten man mit Dreibeinen zuerst am Seil noch hochbekommen, oder freischneiden. 35km Marsch war ganz in Ordnung, anstrengend für Gewisse, aber nicht allzu fordernd.
Auch die Überlebenswoche war doch recht unterhaltsam, auch wenn lang nicht so hart wie bei anderen Funktionen. Wir hatten einen etwas merkwürdigen Schlafrythmus (am Tag wurde geschlafen), und in der Nacht meist Einsatz. Immer wieder wurden wir ausgerufen zu neuen Einsätzen, welche doch immer wieder verschieden waren. Das war manchmal etwas lustiger, manchmal etwas langweiliger. Jenachdem. Aber insgesamt hat mir die RS, oder zumindest die 12 Wochen die ich mit der Rettungsschule verbracht hatte, sehr gefallen. Sehr lehrreich, sinnvolle Arbeit, nicht allzuviel unnötigen Drill.

Kommen wir doch zum DD... Dieser war doch etwas sehr unspektakulär. Leider ist Bremgarten nicht ausgestattet für grössere Rettungsübungen, und auch nur kaum für kleinere. Es gibt praktisch keine Ruinen (und die, welche es gibt, dürften eigentlich nicht betreten werden da einsturzgefährdet (???)). Die ersten sechs Wochen waren nochmal recht voll mit AGA. Etwas Repetition ist ja verständlich, aber als Rettungssoldat nochmal Wochen lang zu lernen, wie man vor einem Turm rumsteht und diesen bewacht, ist doch ein wenig schade. So ist man doch im "KataHiBerBat". Vieles fühlte sich halt nach reiner Beschäftigung an, Hauptsache wir machen irgendetwas. Dann ab dem Winter gab es zahlreiche VUM Aufträge, Skirennen auf und Abbauen, oder natürlich WEF in Davos. Ewiges Aufstellen von Zäunen und Stacheldraht. Viel Arbeit, nicht allzu spannend. Aber zumindest war Davos sehr schön :)
Bremgarten hätte viel Potential, verpasst es aber ziemlich. Erst ab Woche 10 gab es die erste richtige Rettungsübung. Im Frühling gab es dann wieder etwas mehr, aber hauptsächlich in Verbindung mit Pumpen und Wasser. Besser als etliche Kilometer Zaun im Schnee aufstellen. Dafür war Bremgarten kameradschaftlich absolut top! :)

Falls du noch irgendwelche Fragen hast, stelle sie! Vor der Rekrutierung hatte ich viel zu wenige Informationen gefunden, bin immer froh da ein wenig auszuhelfen
 
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