Für Fans von militärischen Geschichten mit historischem Hintergrund (in diesem Falle der 2. Weltkrieg) empfehle ich die Bücher von Jack Higgins. Unter anderem der wohl jedem bekannte Welterfolg "Der Adler ist gelandet":
Vorgeschichte:
Jack Higgins fand auf dem Friedhof des kleinen Ortes Studley Constable in Ostengland ein Grab, auf dem in deutscher Sprache an einen gewissen Oberstleutnant Kurt Steiner erinnert wird, der am 6. November 1943 mit dreizehn deutschen Fallschirmspringern den Tod gefunden hatte. Higgins war über die Inschrift verwundert, weil das historisch nicht sein kann. Er fragte im Dorf herum, stieß jedoch nur auf Ablehnung. Nach über einem Jahr Forschung gelang es ihm dann, die Vorfälle zu verstehen, die er in seinem Roman zusammenfasst.
Handlung:
Nachdem deutsche Fallschirmjäger Benito Mussolini im Rahmen des Unternehmens Eiche aus der Gefangenschaft befreit haben, hat Adolf Hitler die Idee, Winston Churchill zu entführen, um ein Druckmittel gegen die Engländer zu haben. Er beauftragt Admiral Canaris, den Chef der deutschen Abwehr, damit, die Durchführbarkeit eines solchen Unternehmens zu prüfen und einen entsprechenden Plan ausarbeiten zu lassen.
Canaris beauftragt Oberst Radl mit der Ausarbeitung des Planes, hofft aber, dass Hitler die ganze Sache wieder vergisst, befürchtet allerdings, dass Heinrich Himmler sich für die Durchführung des Unternehmens einsetzen wird. Im Gegensatz zu Canaris ist Radl der Meinung, dass das Unternehmen durchführbar ist. Er nimmt bereits Kontakt mit Verbindungsleuten im englischen Küstenort Studley Constable auf, wo Churchill sich demnächst ein Manöver ansehen will, und überschreitet damit seine Kompetenzen. Er hat auch bereits zwei Leute, die für das Unternehmen in Frage kommen. Der eine ist der Oberst Kurt Steiner, Kommandeur eines Fallschirmjägerregiments, der samt seinen Männern in einer Strafeinheit landet, nachdem er einer Jüdin zur Flucht verhilft. Der andere ist der irische Freiheitskämpfer Liam Devlin, der zur Zeit Vorträge an einer Berliner Universität hält.
Himmler ist begeistert, mit welchen Engagement Radl Operation Adler vorbereitet und überreicht ihm eine von Hitler persönlich unterschriebene Vollmacht, durch die Radl nun in der Sache freien Handlungsspielraum hat. Steiner und seine Männer werden als polnische Fallschirmjäger getarnt an der englischen Küste abgesetzt. Unter ihrer Tarnung tragen sie ihre deutschen Uniformen, was ihnen sehr bald zum Verhängnis wird: Bei einem getarnten Manöver rettet ein Soldat aus Steiners Einheit ein Kind, das in einen Bach fällt und droht, in ein Mühlenrad zu kommen. Dabei reißt die Uniform auf und die darunter befindliche Wehrmachtsuniform wird sichtbar. Der Pfarrer, der auch dem Manöver zusieht, ist schockiert von dem Vorfall. Steiner lässt sofort alle Zuschauer in die Kirche bringen und hält sie dort gefangen. Eine junge Frau, die mit einem amerikanischen Soldaten liiert ist, begibt sich durch eine geheime Hintertür zu ihrem Auto und informiert eine Freundin, die, wie sich allerdings herausstellt, eine Kollaborateurin ist und versucht, sie zu töten. Es misslingt, denn sie schießt sie nur an. Mit letzter Kraft erreicht die junge Frau in ihrem Auto einen amerikanischen Stützpunkt.
Eine US-amerikanische Einheit, die in der Nähe von Studley Constable stationiert ist, versucht das Unternehmen zu vereiteln und umstellt die Kirche, in der Steiner sich mit seinen Männern verschanzt hat. Nachdem in der Kirche so gut wie alle Deutschen getötet worden waren, versucht Steiner alleine, an Churchill heranzukommen. Im letzten Augenblick, da sich die beiden Männer schließlich gegenüberstehen, zögert er allerdings und wird von den Leibwächtern des Premierministers erschossen. Später stellt sich heraus, dass der Mann, dem er gegenüberstand nicht Winston Churchill, sondern ein Schauspieler war. Der echte Churchill befindet sich zu diesem Zeitpunkt, laut geschichtlichen Aufzeichnungen, auf einer Reise nach Teheran. Liam Devlin und Leutnant Neumann können sich mit Hilfe eines Schnellbootes in Sicherheit bringen.
Anmerkung: Gemäss Higgins sind 50% des Romanes Tatsachen. Der Leser soll aber selber herausfinden, welche 50%.
Des Weiteren hat Higgins einen besonderen Anti-Helden als Hauptperson für ein Buchserie ins Leben gerufen. Der ehemalige IRA-Kämpfer (und im Verlauf der Serie ins Lager des englischen Geheimdienst wechselnde) Sean Dillon ist, analog zu Lee Child's Jack Reacker, kein typischer Protagonist. Während Dillon in London eine weltberühmte Schauspielschule besucht, gerät sein Vater in Belfast ins Kreuzfeuer zwischen britischen Soldaten IRA-Terroristen und wird getötet. Wutentbrannt tritt Dillon danach selbst der IRA bei und wird einer der gefürchtetsten Vollstrecker. Ebenfalls arbeitet er für den KGB, die Israelis und weitere suspekte Gruppierungen und Nationen. Als er Hilfsgüter (und Waffen) in die Balkanregion verschiebt, wird er gefangen genommen und gezwungen, für den englischen Geheimdienst zu arbeiten. Frei nach dem Motto "Feuer gegen Feuer" steht er seit da auf der "guten Seite".
Auch diese Bücher sind äusserst unterhaltsam und spannend, für Geheimdienstfans ein Muss.
Über Higgins und Bücherliste:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jack_Higgins#Werke
Da ich auch diese Bücher nur in Englisch gelesen habe, anbei halt eine kurze englische Besprechung eines der Bücher:
What if there was a terrorist group with no discernible agenda? Jews and Arabs, Irish Protestants and Irish Catholics, commies and fascists are all fair game for a group known only as January 30. Brigadier Charles Ferguson of the British prime minister's top security group is charged with determining January 30's plans, its members, and their whereabouts. With the whole world as a potential hideout, it won't be an easy task. But Ferguson's right-hand man, former terrorist Sean Dillon, is tugging on a thread that might prove valuable. He's hot on the trail of one Daniel Quinn, who's been a thorn in the side of both the British army and the IRA in Ireland. Quinn tried to sell an arsenal to an undercover Dillon and, though the deal broke down in the end, Dillon has Quinn headed for the Middle East. The novel follows the formula for most recent spy thrillers: terrorists threaten the world order by appearing to get their hands on weaponry that could unleash widespread devastation. Higgins has the formula down pat and does a better job than most at putting his own spin on it. Ferguson and Dillon function much like Rex Stout's Nero Wolfe and Archie Goodwin: Ferguson is the at-home brain a la Wolfe, and Dillon is a violent, coldhearted version of Archie. Toss in elements of the Russian Mafia, leftover KGB agents, and a black-hearted actress, and one has a novel that will keep international conspiracy buffs turning pages long into the night.