Vorweg, hatte diesen Bericht damals als er raus kam gesehen und war zum einen sehr überrascht (im positiven Sinne) und empfand es beruhigend zu wissen das wir im Kader Personen wie Obst Trojani haben. Zum anderen, wie er selber sagte, ist es selten dass sich der Militärische Nachrichtendienst so in der Öffentlichkeit meldet, was mich viel mehr überrascht und stutzig machte.
Mit allem was er sagte bin ich restlos einverstanden, allerdings behaupte ich mal, war da nichts neues dabei und wie “oibaf” schrieb, bin ich gleicher Meinung wonach “man kann kaum aus dem Ukraine Krieg 1 zu 1 Schlüsse für Anpassungen in der CH Armee ziehen”.
Ich fragte mich vielmehr was das Ziel, respektive die Hintergründe für diese Videobotschaft war. Wer hat das in Auftrag gegeben und entschieden diesen Clip zu drehen und warum?
In den Medien wurde die Armee dafür nicht gerade hoch gelobt!
Blick stellte fest: Es sei ungewöhnlich, dass sich Angehörige des Nachrichtendienstes an die Öffentlichkeit wenden, das sagt sogar der stellvertretende Chef des militärischen Nachrichtendienstes, Stefano Trojani (56). Doch genau das macht nun die Schweizer Armee.
Und zu meiner Frage was die Beweggründe waren, gibt es meines Erachtens nach einen wichtigen Hinweis, wie der Blick recherchiert hatte: Verbreitet wurde die Aufzeichnung vom Armee-Chef Thomas Süssli (55) auf Twitter.
Quelle:
https://www.blick.ch/politik/schwei...ns-jetzt-den-ukraine-konflikt-id17775454.html
Süssli hat ja dann rasch klargestellt auf “wessen Mist dieses Video gewachsen war”.
Aber egal was andere für eine Meinung haben, hier wurde nur auf den Sachverhalt und die Fakten im militärischen Sinn Rücksicht genommen. Und weil alles in allem vom inhaltlichen her ja nichts neues war, sondern bestens bekannt und endlos debattiert ist, steht für mich eher fest, dass Süssli & Co die Chance nutzten einfach mal wieder allen klar zu machen was die Armee braucht. In seiner Ansprache nachdem er sagte es sei nicht üblich, dass sich der Nachrichtendienst so zu Wort meldete, führte er hinzu, “daher versuchen wir hiermit Ihnen Information aus erster Hand zu geben, um so nahe wie möglich an der Realität zu sein” (wie soll man dies interpretieren?)
Weiter sagte er etwas sehr wichtiges und zwar, “die Aufgabe der Armee ist die Landesverteidigung, ob und wie es zu einem Krieg kommen könnte steht über der Aufgabe der Armee. Die Armee hat also nur den Auftrag sich füre den Krieg vorzubereiten”. Was für mich soviel bedeutet wie, die Armee sagt was es für welchen Fall braucht, egal was die Politiker oder das Volk dazu denken.
Nun aber zum Inhalt und welche Aussagen meiner Meinung nach relevant sind. So summierte Obst Trojani die Hauptaufgabe in 4 Punkten wie folgt: Antizipation, Bereitschaft, Weiterentwicklung & Aufrechterhaltung der Leistungsbereitschaft
Also in anderen Worten, was brauche ich in welcher Situation ist die erste Frage. Dann wie und was braucht es um die Mittel die man hat richtig einzusetzen und zu nutzen, sowie laufend anzupassen, weiter entwickeln um immer auf dem neusten und besten Stand zu bleiben, und letztlich die Machine im Sinne von Nachhaltigkeit, Aufmerksamkeit, sowie selbstkritisch, hinterfragend, stehtig verbessernd, im konstanten Stresstest Modus permanent 24/7/365 auf Vollgas rattern lassen, also jederzeit 100% voll einsatzbereit.
Was den Ukraine Krieg betrifft, möchte ich mal kurz auf etwas anderes hinweisen. Was Obst Trojani mit keinem Wort erwähnte, ist was eine viel wichtigere Rolle spielte als Panzer und Raketen oder Milizkräfte. Damit meine ich etwas was gerade im Ukraine Krieg doch jedem Beobachter aufgefallen sein sollte, oder sind wirklich alle am Pennen!?
Schauen wir doch mal etwas kurz zurück, zuerst mal bis etwa um, oder kurz vor den Einmarsch und eigentlichen Beginn von “Putin’s Spezial Operation”. CNN & Co berichteten wie gewohnt an alle Welt, dass es nicht mehr eine Frage von ob, sondern nur noch von wann und wo die Russen angreifen. Eine Meldung nach der andern kam, zwischendurch immer wieder Aufrufe an alle Ausländer das Land sofort zu verlassen, sowie Angaben wonach bereits alle Amerikanisch, Britisch oder sonst dort stationierte Spezial Kräfte, ja sogar die CIA Mitarbeiter abgezogen wurden und das Land fluchtartig verlassen hätten und man Kiev maximal 24-72 Stunden geben würde bis die Stadt gefallen und die Ukraine besiegt sein würde.
Dann gings los, Spetnaz Elite Fallschirm Truppen besetzten den Flughafen, Panzer standen dann tatsächlich kurze Zeit später am Stadtrand von Kiev. CNN & Co redeten schon vom absehbarem Ende, ja das ganze Land könnte bereits in den kommenden Stunden fallen.
Was dann geschah und heute noch geschieht ist ja gerade wie aus dem Lehrbuch der Unkonventionellen Kriegsführung, Stichwort PSYOPS…
Seit mindestens 2014 wurden Ukrainer von den besten der besten in Sachen Unkonventionelle Kriegsührung ausgebildet und das Resultat müsste sogar ein Blinder sehen.
Die US Special Forces,SAS oder CIA und MI5 usw wurden doch nicht abgezogen. Im Gegenteil, die wurden eher bis auf maximale Kapazität mobilisiert, aufgestockt und mit allen Mitteln wie’s nur ging verstärkt! Klar wird dies verneint, genauso wie es keine Amerikaner jemals in Laos gab. Covert, clandestine, deniable, deep behind the enemy lines Warfare wird es glaub’s genannt.
Und wir sehen’s nahezu jeden Tag, Brücken, Treibstoff Lager usw fliegen in die Luft, Güterzüg entgleisen einer nach dem andern, und dies ist ja nur die Spitze des Eisberg was bekannt wird.
Aber dies mal beiseite i.S. was dort geschieht. Vielmehr mal auf die Schweiz betrachtet und was eben “Psychologische Kriegsführung” bedeutet und welche Rolle es spielt im Bezug auf Strategie der Armee zur Landesverteidigung der Schweiz.
Ohne da gross in das Thema einzusteigen, nenne ich einfach nur mal “Abschreckung”. Der psychologische Effekt den es auf einen möglichen Angreifer hat wenn er sich zuerst mal überlegen muss ob er sich womöglich die Zähne ausbeissen wird, ist etwas was in der Natur schon seit jeher praktiziert wird und man zur Genüge aus der Pflanzen und Tierwelt kennt. Man denke da an Stacheln, Farben oder Muster die eher passiv-defensive vor Gefahr warnen und abschrecken sollen. Offensivere Methoden die als letzteres Mittel gelten ist vergleichbar mit etwa dem bedrohlichen Zischen einer aufgerichteten Kobra, oder Hunde und Katzen die knurrend ihre Zähne zeigen.
Psychologische Kriegsführung zielt auf emotianlgelenkte Urinstinkte die genetisch in jedem Wesen ununterdrückbar das Handeln und Entscheiden dominieren. In der Armee wird zwar dem Einzelnen das Entscheiden durch Befehl erleichtert, jedoch bleibt es moralisch ein wichtiger Einflussfaktor, sowohl in die eine, wie auch die andere Richtung, also Angst VS Mut, Stärke VS Schwäche, Zuversicht oder Bedenken. All dies spielte in jedem Krieg wie man in Englisch “more often than not” eine erhebliche Rolle. Fehlinformtion, Irreführung, Legenden, Geschichten und sonstige Gespenster. Alle kosten weniger als Bomben und Panzer, welche es jedoch in “unbekannter” Zahl angeblich hinter, unter und in allen Bergen gibt!
Dies alles gabs und gibts noch immer, man nannte es einst Reduit, nur braucht es heute und morgen die weiter entwickelten Mittel, wie etwa Cyber Krieger oder eben Drohnen Flotten.
Dies sollte eine der Hauptlehren aus dem Ukraine Krieg sein.
Etwas weiteres würde ich die Entwicklung und den Einfluss des “Dohnen Kriegs” nennen. Drohnen spielen in diesem Krieg eine sehr grosse Rolle und wird wohl al seiner der ersten Drohnen Kriege in die Geschichte eingehen, obwohls schon Drohnen gibt. Neu ist hier jedoch die Masse und einfache Bedienung.
Ein YouTube clip zigt Chinesischen Drohen Schwärme die autonomy durch den Wald fliegen. Da braucht man nicht viel Vorstellungskraft was sowas in militarisierter Version bedeutet.