Wo werde ich wegen Zöliakie eingeteilt?

U

U2540

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24. Mai 2020
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Guten Tag zusammen! 

Zuerst: Falls ihr nicht wisst was Zöliakie ist: es handelt sich um eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts. Ich darf nichts konsumieren, was das Klebereiweiss Gluten enthält. Das ist hauptsächlich in Weizen enthalten, sprich in allen Lebensmitteln die aus Weizenmehl bestehen. 

Seit meinem Orientierungstag habe ich das Internet nach Antworten durchwühlt. Ich konnte aber nichts finden. Dort wurde mir auch gesagt, dass ich ein Budget bekommen werde, um mir selber Verpflegung kaufen zu können. 

Auch als ich mich beim Kreiskommando erkundigt habe, konnte mir nicht weitergeholfen werden. Es hies, es kommt auf die Truppenfunktion drauf an. 

In was für Funktionen kann ich jetzt eingeteilt werden? Darf ich vor Beginn der Tests bei der Aushebung auch meine "Wunschfunktionen" angeben? Und das wichtigste: darf ich das Berufsmilitär machen?

Ich wäre unendlich dankbar wenn mir jemand diese Fragen beantworten könnte. 

Mit freundlichen Grüssen

U2540

 
Ich kenne 3 Leute mit Zöliakie, welche alle als untauglich eingestuft wurden. Meiner Ansicht nach ist das auch logisch, der Aufwand der Küche wäre enorm. Die muss ja erst alles reinigen bevor sie für dich kochen darf.

 
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Aleator schrieb:
Ich kenne 3 Leute mit Zöliakie, welche alle als untauglich eingestuft wurden. Meiner Ansicht nach ist das auch logisch, der Aufwand der Küche wäre enorm. Die muss ja erst alles reinigen bevor sie für dich kochen darf.
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Das ist komisch... Am Orientierungstag wurde mir etwas komplett anderes erzählt... 

 
Also, wenn Du tauglich bist, kannst Du eigentlich überall eingeteilt werden. Die Problematik liegt ja eigentlich nur in der Küche, dass sie Dir etwas Gluten-Freies kochen muss. Das ist auf allen Waffenplätzen das gleiche Problem.

 
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Kommt massgeblich drauf an, ob du selbst Militärdienst leisten willst. Zöliakie ist Grund genug um dich doppelt UT zu schreiben, aus den obengenannten Gründen. Wenn du allerding darauf bestehst, Dienst zu leisten, kann man u.u. eine individuelle Lösung mit dir finden. Du musst dir allerdings bewusst sein, dass das einen erheblichen Zusatzaufwand für dich bedeutet.

Ich empfehle dir, dich an den Militärärztlichen Dienst zu wenden (Nummer/Email findest du im Netz).

 
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DarkBlue16 schrieb:
Kommt massgeblich drauf an, ob du selbst Militärdienst leisten willst. Zöliakie ist Grund genug um dich doppelt UT zu schreiben, aus den obengenannten Gründen. Wenn du allerding darauf bestehst, Dienst zu leisten, kann man u.u. eine individuelle Lösung mit dir finden. Du musst dir allerdings bewusst sein, dass das einen erheblichen Zusatzaufwand für dich bedeutet.

Ich empfehle dir, dich an den Militärärztlichen Dienst zu wenden (Nummer/Email findest du im Netz).
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Vielen Dank! 

 
Eine Zöliakie macht dich zwingend untauglich für den Militärdienst, ich weiss nicht, ob es da einen Spielraum gibt.

 
Ich haben einen Kollegen, der mit Zöliakie Doppel UT war.

Er hat ein Dienstwilligengesuch geschrieben und wurde in Ittigen noch einmal beurteilt und konnte in der Nähe seines Wohnortes Tagsüber in der LBA seinen Dienst leisten und übernachtete zu Hause (somit ass er Frühstück und Abendessen zu Hause)

Da er aber keine Grünausbildung hatte weiss ich nicht ob es möglich ist Berufsmilitär zu machen...

 
Lieber U2540,
meinen Tipp, und das habe ich schon mehrmals erlebt: There is a waiver for everything. Finde der richtige Truppenarzt, der an Dich glaubt, und du wirst einen Weg finden, um Militärdienst leisten zu dürfen. Lasse Dich nicht entmutigen, und versuche es einfach. Wenn der erste "Nein" sagt, dann gehst du zum nächsten. Irgendjemand wird Dir dabei helfen, Diensttauglich zu sein. Just don`t give up. Gib einfach nicht so schnell auf. Lass mich wissen ob es geklappt hat. 

Gruss,
- Oliver

 
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Grenadier+USArmy schrieb:
Lieber U2540,
meinen Tipp, und das habe ich schon mehrmals erlebt: There is a waiver for everything. Finde der richtige Truppenarzt, der an Dich glaubt, und du wirst einen Weg finden, um Militärdienst leisten zu dürfen. Lasse Dich nicht entmutigen, und versuche es einfach. Wenn der erste "Nein" sagt, dann gehst du zum nächsten. Irgendjemand wird Dir dabei helfen, Diensttauglich zu sein. Just don`t give up. Gib einfach nicht so schnell auf. Lass mich wissen ob es geklappt hat. 

Gruss,
- Oliver
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Wenn der erste "Nein" sagt gehst du zur Zentrale des Militärärztlichen Dienstes nach Ittigen und wenn die "Nein" sagen ist fertig.

Solltest du also deine Zöliakie nicht verheimlichen wirst du, wie study bereits geschrieben hat, zwingend Untauglich.

Je nach dem wie ausgeprägt deine Zöliakie ist und wie kompromissbereit du bist, kann ich mir vorstellen, dass es einen Gewissen Spielraum gibt. Am besten setzt du dich bereits vor der Rekrutierung mit dem Militärärztlichen Dienst in Verbindung.

 
OBeSchüDiZ schrieb:
Scheint kein absolutes Killerkriterium zu sein: 

https://www.google.ch/amp/s/www.zentralplus.ch/blog/sport-blog/spitzensport-aber-untauglich-fuers-militaer/amp/
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Ich zitiere aus dem Beitrag:

"der Militärarzt-Bibel ist Zöliakie unumstritten als Grund für doppelte Militärdienstuntauglichkeit eingestuft. Das ist für mich ein klarer Nachteil."

"Ich versuche dem freundlichen Herrn zu erklären, dass ich den grössten Teil meines Dienstes in Magglingen absolvieren werde, wo es eine hochprofessionelle Küche gibt, die gegen jedes Allergen gewappnet ist. "

Wie ich bereits geschrieben habe, gibt es Möglichkeiten für Leute mit Zöliakie Dienst zu leisten. Aber weder der Dienst im ALC noch eine SpiSpo RS in Magglingen sind die Regel.

Es gibt wege Dienst zu leisten. Aber eine "normale" RS mit Grünausbildung und 18 Wochen Kaserne sind sehr unwahrscheinlich.

 
Man darf nie vergessen, dass tauglich nicht bedeutet, dass man fit für die RS ist sondern tauglich bedeutet, dass man Fit für jeden möglichen Einsatz der Armee ist. Und mit Zöliakie ist man das definitiv nicht, da eine Gluten-freie Ernährung im Einsatz nicht sichergestellt werden kann!

Deshalb hat man die differenzierte Tauglichkeit eingeführt für solche Fälle, da eine Zöliakie ja nicht bedeutet, dass man gar keinen Dienst leisten muss. Es wird aber sichergestellt, dass man nur so eingeteilt und eingesetzt wird, dass eine Gluten-freie Ernährung in allen Lagen sichergestellt werden kann. 

Aus dem oben erwähnten Grund ist Berudsmilitär keine gute Wahl, wenn Du Zöliakie hast. Theoretisch kann man sich schon vorstellen, dass das klappt, aber praktisch bist du nur extrem eingeschränkt einsetzbar. 

 
UPDATE VOM 28.05.2020 

Wie mir von Usern empfohlen wurde, habe ich mich an den medizinischen Rat gewendet. Dort habe ich erfahren, wie es gehen sollte:

Ich habe ihnen mein Arztzeugnis und meinen Wunsch für den Militärdienst gesendet. Dort wurde mir gesagt, dass ich an die Aushebung gehen kann. Nach den Tests werde ich vom dortigen Arzt für Untauglich erklärt. Danach habe ich die Chance, eine Beschwerde einzureichen. In der Beschwerde muss ich erwähnen, in welche Wunschfunktion ich eingeteilt werden will und ob es dort eine Möglichkeit der Glutenfreien Ernährung gibt. In meinem Fall wären dies der Panzergrenadier, der Bootsschütze und der Aufklärer. Wenn es jedoch nicht möglich ist, werden mir andere Funktionen angeboten. Wenn mir eine gefällt, muss ich nach Ittingen vor den Militärärztlichen Rat. Diese Herren entscheiden dann, ob ich den Militärdienst leisten darf oder nicht. 

Ich möchte mich bei allen bedanken, die hier eine Antwort hinterlassen haben.

Mit freundlichen Grüssen

U2540

 
U2540 schrieb:
UPDATE VOM 28.05.2020 

Wie mir von Usern empfohlen wurde, habe ich mich an den medizinischen Rat gewendet. Dort habe ich erfahren, wie es gehen sollte:

Ich habe ihnen mein Arztzeugnis und meinen Wunsch für den Militärdienst gesendet. Dort wurde mir gesagt, dass ich an die Aushebung gehen kann. Nach den Tests werde ich vom dortigen Arzt für Untauglich erklärt. Danach habe ich die Chance, eine Beschwerde einzureichen. In der Beschwerde muss ich erwähnen, in welche Wunschfunktion ich eingeteilt werden will und ob es dort eine Möglichkeit der Glutenfreien Ernährung gibt. In meinem Fall wären dies der Panzergrenadier, der Bootsschütze und der Aufklärer. Wenn es jedoch nicht möglich ist, werden mir andere Funktionen angeboten. Wenn mir eine gefällt, muss ich nach Ittingen vor den Militärärztlichen Rat. Diese Herren entscheiden dann, ob ich den Militärdienst leisten darf oder nicht. 

Ich möchte mich bei allen bedanken, die hier eine Antwort hinterlassen haben.

Mit freundlichen Grüssen

U2540
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Ich habe auch Zöliakie. Wird man so oder so zur Aushebung aufgeboten? Ich habe nach dem Orientierungstag ein schreiben erhalten dass ich ein Arztzeugniss einschicken soll. Das habe ich dann gemacht aber seither haben ich nichts mehr gehört. Muss ich nun auch noch an den medizinischen Rat schreiben oder werde ich so oder so aufgeboten?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Andi038 schrieb:
Ich habe auch Zöliakie. Wird man so oder so zur Aushebung aufgeboten? Ich habe nach dem Orientierungstag ein schreiben erhalten dass ich ein Arztzeugniss einschicken soll. Das habe ich dann gemacht aber seither haben ich nichts mehr gehört. Muss ich nun auch noch an den medizinischen Rat schreiben oder werde ich so oder so aufgeboten?
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Das ist unterschiedlich, je nachdem wer deinen Fall anschaut und wie schnell er reagiert. Entweder deine Dokumente werden angeschaut und du wirst in abstentia als UT eingeteilt oder du wirst trotzdem für die Rekrutierung aufgeboten und dort in einem Gespräch mit dem Arzt als UT eingeteilt. 

 
study schrieb:
Das ist unterschiedlich, je nachdem wer deinen Fall anschaut und wie schnell er reagiert. Entweder deine Dokumente werden angeschaut und du wirst in abstentia als UT eingeteilt oder du wirst trotzdem für die Rekrutierung aufgeboten und dort in einem Gespräch mit dem Arzt als UT eingeteilt. 
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Wenn ich in abstentia als UT eingeteilt werde, bekomme ich das dann schriftlich oder so? Ich habe mich eben gewundert dass ich keine Antwort erhalten habe.

 
Du bekommst auf jeden Fall etwas Schriftliches. Dann kannst du auch mal nachfragen oder einfach abwarten und musst dann evtl. zur Rekrutierung.

 
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