Kann bei der Pist75 Debatte nicht aus Eigenerfahrung mitreden, hab da weniger als 100 Schuss auf dem Konto.
Frage mich aber schon warum sich die Schweizer Armee für die P220 entschied und dies bis heute so beibehalten wurde, zumal der Hersteller die modifizierte 226er Version nur deswegen entwickelte, weil die Auswahlskriterien der meisten Armeen eine höhere Magazinkapazität verlangten und man daher mit der P220 nicht konkurrenzfähig war. Müssten da im VBS nicht die Glocken leuten?
Geht irgendwie in die gleiche Richtung wie die Frage warum ein 20er statt ein 30er Magazin fürs Stgw90.
Ohne zu weit off-topic zu kommen, nur weil es bereits engesprochen wurde, hier schliesse ich mich vollumfänglich deiner Meinung an:
Ich sähe da das Geld VIEL lieber in 30er Stgw Mägis investiert.... Nutzen wäre hier sehr gross für die recht tiefen Kosten. Aber istn anderes Thema.
Hab mich selber oft gewundert und gefragt wieso wir mit dem 20er statt dem 30er ausgerüstet werden. Konnte bisher niemanden finden der ne gute Begründung hatte.
In der RS hiess es von: 30er haben kein Platz in GT Tasche, zu: 30er 3-fach gekoppelt wiegt zu viel, bis: 20er ist schneller abgespitzt, wobei letzteres wohl unbestritten stehen gelassen werden kann.
Zum 20er, ich persönlich mag weder das doppelt noch 3-fach gekoppelte Magazin. Doppelt gekoppelt ist zwar praktisch was Magazinwechsel betrifft, aber nur wenn es sich um Übungen in “steriler” Umgebung handelt, also Kurzdistanz, 300m, im Schiessstand, oder bei irgend welchen Drillpisten Durchläufe wo man sich jeweils vorbereitet und wartet bis man wieder dran ist.
Weiss nicht wie’s heute ist oder wie sich dies bei den jeweiligen Gattung so verhält, jedenfalls in meiner RS und den WK’s danach (also Armee 95), galt eher schön vorsichtig im grossem Bogen am Schlammloch vorbei um sich ja nicht noch die Stiefel zu verdrecken.
Eines der wenigen Male wo ich in dem damaligen Generationen Konflikt zwischen “uns”, den Armee 95er und den “alten Veteranen” mich respektvoll ergeben musste, war als diese uns mal zeigten was Sache ist und wieso das STGW90 sowie doppel gekopplte Magazine UT sind.
Ca.1999 wurde die NGST 1 & 2 eingeführt, und irgendwann waren wir an einem Punkt angelangt wo diese alte Garde uns jungen Armee 95 Weicheiern mal demonstrieren wollten wie man “richtig” durch die Drillpiste geht, und zwar mit Weitspung und Vollbauchlandung mitten im Schlammloch!
Da zeigt sich dann schnell wie “Feldtauglich” ein STGW90 und besonders gekoppelte Magazine sind!
Ein üblicher Spruch ging sogar soweit wie “das STGW 57 konnte man beim Absteigen vom LKW einfach voraus in den Graben schmeissen, aufheben und ballerte immer noch”, was letzlich wohl die dümmste Art ist abzusteigen und sich dazu dabei selbst entwaffnet!
Aber im Bezug auf gekoppelte Magazine, da ist das Risiko von Verschmutzung durch Sand und Schlamm dann doch erheblich erhöht. Im Ernstfall und besonders bei Nacht hat man bei gekoppeltem Magazin null Kontrolle was man einsetzt im Vergleich zu einem frischem Magazin aus der Tasche. Daher besser und lieber gleich ein 30er!
Aber zurück zur Frage oder Tatsache wieso wir ein 20er als Standard haben.
In Walenstadt hat mal ein Waffenexperte gemeint, der Grund wieso die Armee das STGW90 standardmässig mit dem 20er Magazine ausstattete, sei wohl darauf zurück zu führen, dass man sich damals in der Entwicklungsphase oftmals an “Erfahrungen” der Amerikaner, sprich aus dem Vietnam Krieg orientierte.
Obwohl man nicht das M16 als solches direkt kopieren wollte, war es doch wegweisend in vielerlei Hinsicht und da die originale Erst-Version des M16 standardgemäss mit einem 20er Magazin in der Truppe eingeführt wurde, ist es nahe liegend, dass dies für moderne Sturmgewehre mit Kaliber 5.56 als neue, kampferprobte Norm galt. Das man später das 20er Magazine durch ein 30er erstzt, wurde wohl bei der Entwicklung des STGW90 irgendwie übersehen.
Wie auch immer, dies hätte meiner Meinung nach schon längst angepasst werden sollen.
Für die Wache, also etwa Wachturm oder Sandsack Stellung bei Eingangsposten, dort würde ich sogar das 100er Trommel Magazin einführen, mit jedem dritten Schuss LSP, bereit mit extra Trommel zum Nachladen.
Zu letzt noch was zum Thema Pistole. Ging es nach mir, dann würden alle die ein Stgw fassen zusätzlich eine Pistole als Zweitwaffe mitfassen, zumindest all die welche einer Truppe mit Kampffeld Funktion angehören. Weiter würde ich grundsätzlich alle ADA’s mit dem Handhaben, Umgehen und Schiessen des STGW sowie der Pist ausbilden. Selbst wenn nicht jeder eine Pistole tragen würde, sollte ein Soldat doch mindestens mit dem Umgang einer Pistole vertraut sein, was bei weitem nicht der Fall ist!