Wehrpflicht für Frauen

Warum nicht. Dazu die Wiederherstellung von Wahl und Stimmrecht nach Erfüllung der RS.

 
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Was haltet ihr von der Wehrpflicht für Frauen nach dem norwegischen System?
Bedeutet das Musterungspflicht? Also keine richtige Wehrpflicht? Dann auf jeden Fall.

Grundsätzlich wäre ich auch ein Fan vom israelischen System. Wobei natürlich Zivilschutz und -dienst weiterhin existieren.  Glaube aber, dass das ökonomisch nicht sinnvoll ist. Es gibt ja schon zu viele Männer für die aktuelle Armee.

Aber die Musterungspflicht ist auf jeden Fall eine gute Idee, man könnte ja auch erstmal beim Orientierungstag anfangen.

 
Das Problem ist mehrschichtig:

  • die Zahl aller Stellungspflichtiger Schweizer ist grundsätzlich eher tiefer als auch schon (Stichwort: Geburtenrate)
  • die Jugend ist allgemein weniger gesund, als sie das früher war
  • urbane Kantone haben eine tiefere Tauglichkeitsquote als ländliche Kantone, hier ist nach meiner Meinung auch viel "Wille" resp. "Unwille" drin enthalten
  • die Rekrutierungskriterien sind in den letzten Jahrzehnten eher gestiegen, es braucht auch immer "bessere" Soldaten, als das früher der Fall war (wenn man nur schon die verschiedenen Geräte und Waffen die ein Infanterist heute beherrschen muss, mit denen vergleicht, die der Infanterist vor 30 Jahren beherrschen musste)
  • der Zivildienst schluckt tatsächlich einen grossen Teil der Wehrpflichtigen, insbesondere die ausexerzierten AdA die nach der RS plötzlich Gewissenskonflikte bekommen, tun der Armee sehr weh
  • da bereits bei der Rekrutierung ein rechter Teil der Dienstpflichtigen in den Zivildienst wechselt, fehlen diese dann im Zivilschutz, die Lücke ist dort sogar noch ernstzunehmender als in der Armee
  • und dann ist die Ausfallquote (drop out rate) in der RS immer noch hoch
 
Natürlich gibt es keinen singulären Grund für den Rekrutenmangel. Aber ich glaube meine Aussage, dass es genügend diensttaugliche Männer gibt:

-Die niedrigere Geburtenrate und Durchschnittsfitness sind eine Tatsache, aber der Bestand der Armee ist seit diesen Zeiten so stark gesunken, dass das kein Problem sein sollte. 

-Zusätzlich werden Rekrutenschulen stärker an die Realität angepasst. Turnschuhmärsche und Jokertage machen die RS für Milennials erträglicher.

-Wille bzw. Unwille sind meiner Meinung nach nicht relevant. Zumindest sehe ich den aktuellen Zustand nicht als Maßstab dafür. Wenn nur die Leute, die eine Gewissensprüfung wie früher bestehen würden, untauglich wären, wäre das Problem wesentlich unbedeutender.

Es fehlt einfach der Wille in der Bevölkerung in der Gesellschaft und der Politik, Leute zu zwingen. Ich kann das ehrlich gesagt auch nachvollziehen (was nicht heisst, dass ich es richtig finde). Verteidigungskrieg ist unrealistisch, Armee ist teuer und WKs sind eine Katastrophe für eine Karriere in einem kompetitiven Umfeld. 

Aber so lange Leute wie Roger Federer untauglich sind, kann mir niemand erzählen, dass sich der Bund tatsächlich bemüht, Scheinuntaugliche zu rekrutieren.

 
Wehrpflicht für Frauen sollte im Zeitalter der Gleichberechtigung eigentlich selbstverständlich sein.

Zum mangelnden Willen; Ich kann jeden verstehen, der Zivildienst macht. Die Vorteile überwiegen für sehr viele klar.

Die Armee wird sich etwas einfallen lassen müssen.