Technische Auffrischungskurse

bowhunter96

Neuer Benutzer
30. Dez. 2016
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Hallo zusammen

Ich würde gerne einen Gedanken mit euch teilen, der mir im letzten WK gekommen ist. Wie Ihr sicher alle auch wisst, gibt es in den WK immer wieder gravierende technische Wissensmängel. In meinem Fall konnte die Übung (die meiner Meinung nach dazu dient, taktisches Verhalten zu schulen und die technischen Kenntnisse voraussetzt) erst mit halbtägiger Verzögerung gestartet werden, weil der Funk nicht korrekt eingestellt werden konnte. So was ist mE der Grund, warum im WK so wenig läuft. Vlt ist das auch nur ein Problem einzelner Verbände...

Nun zu meiner Idee:

Man schafft die Möglichkeit, dass themenspezifische Fachkurse angeboten werden. Ich stelle mir das so vor wie die Kaderausbildung bei J+S (verschiedene Fähigkeitsstufen und innerhalb der Stufe diverse Vertiefungsmodule. So kann ein relativ homogenes Niveau der Tn sichergestellt werden). Die Kurse sollten sich auf 1-2 Tage begrenzen und die Themen ehr auf Qualität als auf Quantität ausrichten. Evt könnte man jeden AdA dazu verpflichten, pro Jahr 1-2 dieser Kurse zu besuchen (Bsp pro Halbjahr ein Kurs). Das würde auch das Verständnis zwischen den Funktionen fördern und den Horizont der Soldaten erweitern. Das Durchführen der Kurs übernehmen die militärischen Vereine (OG, UOV, etc). So können auch Kompetenzen breiter gestreut werden. Ich wurde Zeuge, wie ein Zug Artilleristen HOK übten und konnte mich nur mit Mühe zurück halten, da korrigierend einzugreifen. Mir ist auch bewusst, das HOK keine Kernkompetenz der Art ist. In urbanen Einsatzszenarien scheint es mir jedoch sinnvoll, wenn der eigene Bereitschaftsraum durchsucht und gesichert werden kann. Wieso also nicht einen HOK "Spezialist" der Grenadiere mit der Ausbildung beauftragen. So kann eine reichhaltige Ausbildung in kurzer Zeit geboten werden, da der Ausbilder auch wirklich weiss, von was er spricht. Bei uns im UOV haben wir sehr gute Erfahrungen damit gemacht.

Mit der neu angestossenen Förderung der ausserdienstlichen Tätigkeit wurde ein Schritt in die richtige Richtung getan. Jedoch würde ich mir wünschen, dass sich die logistische Unterstützung verbessert (Wieso kriegen wir seit Jahren keine Funkgeräte obwohl jeder AdA daran ausgebildet ist und jeder Offizier die nötige Sicherheitseinstufung dafür besitzt)

Von dieser Massnahme erhoffe ich mir, dass die Zeit im WK effektiv für die taktische Ausbildung genutzt werden kann.

Was ist eure Meinung zu dieser Idee?

Lg Bowhunter

 
Die meisten haben schon keine Lust ans obligatorische Schiessen zu gehen. Daher glaub ich kaum, dass jemand noch lust hat 2 zusätzliche Kurse zu absolvieren.

 
ich bin nicht sicher aber meint Bowhunter nicht das diese kurse wärend des Wk's durchgeführt werden sollten ?

 
@Kaneros ich denke nicht, dass bowhunter das so meint:

Evt könnte man jeden AdA dazu verpflichten, pro Jahr 1-2 dieser Kurse zu besuchen (Bsp pro Halbjahr ein Kurs)


Ich schliesse micht aber Smash an, dass ein ausserordentlicher Kurs nicht unbedingt der richtige Ansatz ist. In 1-2 tägigen Kursen bleibt nicht viel haften... Man geht hin, sitzt es ab und eine Woche später ist es schon wieder raus aus dem Kopf. Spezialisten zuziehen fände ich jedoch sinnvoll, aber falls irgendwie möglich sollte das direkt in den WK integriert werden.

Ganz ehrlich, Funk könnte man im WK auch effizienter repetieren, statt 2 Stunden (!) für ZwaMi im GAT zu reservieren (mal ehrlich, nach 30 Min ist das sowieso gelaufen) diese Zeit einfach mit den SE verbringen. Denn du hast schon recht, die dümmsten Verzögerungen können zustandekommen weil niemand den Funk richtig bedienen kann...

 
Genau das wäre eigentlich der Sinn und Zweck der Unteroffiziersvereins und Offiziersgesellschaften. Diese sind mittlerweilen allerdings so gut wie tot.

Solche Kurse obligatorisch zu machen macht auch wenig Sinn, das Bundesprogramm ist ja schon so eine zweckbefreite Pflichtübung mit keinem Nutzen.

 
Solche Ausbildungen und Übungen der Vereine sollen aus meiner Sicht freiwillig bleiben. Sie machen auch mehr Spass, wenn alle Teilnehmenden motiviert bei der Sache sind.

Das Problem mit dem Funk im WK ist ein anderes: In den meisten WK versucht man, alles unterzubringen. Man will also sämtliche (wirklich sämtliche!) AGA Themen repetieren. Das ist sogar meist von relativ hoher Stelle vorgegeben (nach dem Motto: Jeder befiehlt, was er kann). Dadurch kommt die FGA zu kurz. In der sowieso schon zu kurzen Zeit, schneidet man dann alles nur kurz an. Oft beginnt man wieder bei Null, weil von der letztjährigen Schnellbleiche nichts hängen geblieben ist. Zum Schluss macht man eine Übung, für die man eigentlich zu wenig Zeit hat. So kann man die begangenen Fehler nichts mehr korrigieren, sondern nur feststellen.

Am Ende hat man so alles gestreift, aber nichts vertieft. Macht man dies jedes Jahr, gerät man in einen Teufelskreis. Das Ausbildungsniveau nimmt kontinuierlich ab, die Motivation ebenso. Jeden WK repetiert man das gleiche, ohne dass man Fortschritte sieht.

Das ist sicherlich nicht bei allen Einheiten so. Viele haben auch die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Arten von WK abzuwechseln (z.B. Einsatz vs. Ausbildungsdienst). Aber es trifft halt auf viele zu.

Aus meiner Sicht, wäre da bereits viel geholfen, wenn man während des WK einzelne Themen wirklich vertieft (z.B. den Funk). Dafür muss man halt andere vernachlässigen. Diese kann man dann in den Folgejahren vertiefen. Und wenn man eine fundierte und vertiefte Ausbildung genossen hat, kann man sich auch noch einige Jahr später an die Grundlagen erinnern. Schneidet man das Thema hingegen nur an, kann man es bereits in der Folgewoche während der Übung nicht mehr.

 
Genau das wäre eigentlich der Sinn und Zweck der Unteroffiziersvereins und Offiziersgesellschaften. Diese sind mittlerweilen allerdings so gut wie tot.

Solche Kurse obligatorisch zu machen macht auch wenig Sinn, das Bundesprogramm ist ja schon so eine zweckbefreite Pflichtübung mit keinem Nutzen.
Ich glaube dass nicht so. Bin Mitglied eines Unteroffiziersverein und die sind alles andere als tot. Der SUOV organisiert regelmässig interessante Weiterbildungen und ich kann dir schon 5-6 UOVs nennen, die sowohl in der Schweiz als auch im Ausland (mit Wettkämpfe) stark aktiv sind. 

 
@ands es wäre auch geholfen, wenn die Qualität der Ausbilder besser wäre. Die Reglemente sind eigentlich top, aber mit schlecht vorbereiteten und ausgebildeten Ausbildern hilft das halt nichts.

@crazyspiderDanke, aber kein Bedarf. War selber Mitglied in zwei UOV's (jetzt noch einer) und habe gesehen wie die Teilnehmerzahlen kontinuierlich abnahmen. Das Verhalten der Armee und des SUOV hat da auch nicht geholfen. Ich für meinen Teil habe mit Militär abgeschlossen. Das, was mich interessiert kann ich zivil und auf privater Basis einfacher machen, ohne dass mir irgend ein talentfreier Oberst aus Bern etwas vorschreibt. Mit Wettkämpfen kann ich nichts anfangen. Aber danke.

 
@ands es wäre auch geholfen, wenn die Qualität der Ausbilder besser wäre. Die Reglemente sind eigentlich top, aber mit schlecht vorbereiteten und ausgebildeten Ausbildern hilft das halt nichts.

@crazyspiderDanke, aber kein Bedarf. War selber Mitglied in zwei UOV's (jetzt noch einer) und habe gesehen wie die Teilnehmerzahlen kontinuierlich abnahmen. Das Verhalten der Armee und des SUOV hat da auch nicht geholfen. Ich für meinen Teil habe mit Militär abgeschlossen. Das, was mich interessiert kann ich zivil und auf privater Basis einfacher machen, ohne dass mir irgend ein talentfreier Oberst aus Bern etwas vorschreibt. Mit Wettkämpfen kann ich nichts anfangen. Aber danke.
Ich sage ja auch nicht dass du damit etwas anfangen sollst ;)  einfach, dass ja, die Zahl von UOVs fällt, aber diejenigen, die bleiben, leisten ein sehr guter Job. Die Mitgliedschaft ist freiwillig und ist auch gut so. Damit können motivierte AdAs sich gut weiterbilden, auch wenn manchmal von Bern komische Sachen kommen. 

 
Die meisten haben schon keine Lust ans obligatorische Schiessen zu gehen. Daher glaub ich kaum, dass jemand noch lust hat 2 zusätzliche Kurse zu absolvieren.
Das OP ist auch nicht mit einem Ausbildungskurs zu vergleichen. Wer schiessen kann, wird innert 20 Schuss nicht viel neues lernen und wer nicht schiessen kann wird irgendwie durchgeboxt. Zudem ist das Verhältnis zwischen Verschiebungszeit und Ausbildungszeit einfach katastrophal.

Genau das wäre eigentlich der Sinn und Zweck der Unteroffiziersvereins und Offiziersgesellschaften. Diese sind mittlerweilen allerdings so gut wie tot.

Solche Kurse obligatorisch zu machen macht auch wenig Sinn, das Bundesprogramm ist ja schon so eine zweckbefreite Pflichtübung mit keinem Nutzen.
M.E wären die UOVs und OGs auch die richtigen Partner für die Durchführung der Kurse. Bzgl zweckbefreit: in einem Tag kann man sehr viel erreichen. Es wäre in einem solchen Kurs beispielsweise möglich, Infantristen als Pistolenträger auszubilden. Über die Vorteile einer Sekundärwaffe wurde in diesem Forum auch schon ausführlich diskutiert und der Nutzen scheint hinreichend gegeben. In meiner Zeit als Junior im UOV konnten ich auch an einer 2-tägigen HOK Übung teilnehmen. Am Ende war eine klare Leistungssteigerung sichtbar und ich habe das Ausbildungskonzept von dieser Übung dann auch für die Ausbildung meiner Soldaten mit (so hoffe ich) Erfolg angewendet.

Dies sind nur zwei Beispiele von vielen, die die Sinnhaftigkeit von solchen Kursen zeigt.

Leider ist es auch so, dass in praktisch allen militärischen Formationen stehts das schwächste Glied die Leistung der Kette bestimmt. Somit müssen die Niveaus möglichst angeglichen werden. Die, die an freiwilligen Übungen der UOVs teilnehmen, sind dabei selten das Problem. Somit wird sich das Problem ohne Verpflichtung nur schwer zu lösen sein.

Solche Ausbildungen und Übungen der Vereine sollen aus meiner Sicht freiwillig bleiben. Sie machen auch mehr Spass, wenn alle Teilnehmenden motiviert bei der Sache sind.

Das Problem mit dem Funk im WK ist ein anderes: In den meisten WK versucht man, alles unterzubringen. Man will also sämtliche (wirklich sämtliche!) AGA Themen repetieren. Das ist sogar meist von relativ hoher Stelle vorgegeben (nach dem Motto: Jeder befiehlt, was er kann). Dadurch kommt die FGA zu kurz. In der sowieso schon zu kurzen Zeit, schneidet man dann alles nur kurz an. Oft beginnt man wieder bei Null, weil von der letztjährigen Schnellbleiche nichts hängen geblieben ist. Zum Schluss macht man eine Übung, für die man eigentlich zu wenig Zeit hat. So kann man die begangenen Fehler nichts mehr korrigieren, sondern nur feststellen.

Am Ende hat man so alles gestreift, aber nichts vertieft. Macht man dies jedes Jahr, gerät man in einen Teufelskreis. Das Ausbildungsniveau nimmt kontinuierlich ab, die Motivation ebenso. Jeden WK repetiert man das gleiche, ohne dass man Fortschritte sieht.

Das ist sicherlich nicht bei allen Einheiten so. Viele haben auch die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Arten von WK abzuwechseln (z.B. Einsatz vs. Ausbildungsdienst). Aber es trifft halt auf viele zu.

Aus meiner Sicht, wäre da bereits viel geholfen, wenn man während des WK einzelne Themen wirklich vertieft (z.B. den Funk). Dafür muss man halt andere vernachlässigen. Diese kann man dann in den Folgejahren vertiefen. Und wenn man eine fundierte und vertiefte Ausbildung genossen hat, kann man sich auch noch einige Jahr später an die Grundlagen erinnern. Schneidet man das Thema hingegen nur an, kann man es bereits in der Folgewoche während der Übung nicht mehr.
Die Idee der Ausbilder im WK finde ich auch gut jedoch ist die Ausbeute einfach zu gering. Wenn man bedenkt, wie schnell Wissen degeneriert, ist ein Jahr bis zum nächsten WK einfach zu lange.

Noch ein Wort zur Motivation: Wenn durch die Verpflichtung eine genügende Anzahl Tn erwartet werden kann, wird es sich auch lohen, "Anfängerkurse" anzubieten. Dies schafft dann wiederum die Grundlage, dass auch Kurse ausserhalb des eigenen Ausbildungsspektrum besucht werden können. So sollte es für jeden etwas geben, wo er sich dafür motivieren kann. Es entspricht dem ursprünglichen Milizgedanken, dass möglichst vielfältige Fähigkeitsprofile in der Truppe vorhanden sind. Bsp. Wenn ein Angehöriger einer Relaisgruppe befähigt ist, Präzisionsfeuer zu schiessen, ist die ganze Gruppe etwas besser gegen Gn Scharfschützen gesichert. Es wird ihm jedoch mit verschwinden geringer Wahrscheinlichkeit möglich sein, eine solche Ausbildung zu erhalten. Für einen späherlastigen UOV sind seine Voraussetzungen zu gering und anderswo ist das Wissen der Ausbilder zu gering (Das ist jetzt etwas vereinfacht und ich möchte damit niemandem zu nahe treten). So können zahlreiche Fähigkeiten, die dann angeblich im Kriegsfall von einer anderen Funktion übernommen werden würden (man denke da an die zahlreichen Sicherungselemente für Geschütze und Feuereinheiten) zur Not selbständig übernommen werden und die Durchhaltefähigkeit erhöht werden.

Dieses Konzept des modularen Aufbaus wird bei J+S, SRLG, Studium und auch bei den BM mit Erfolg eingesetzt.