Sturm aufs letzte Reduit des Mannes

christofkaelin

Premium Member
24. Nov. 2017
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Bin kürzlich durch einen Kollegen auf diesen sehr aktuellen Artikel gestossen:
https://www.republik.ch/2019/04/02/sturm-aufs-letzte-reduit-des-mannes

Es wird die Problematik zwischen Zivildienst und Armee behandelt und dem Thema, dass die Weichen für den Zivildienst höher gestellt werden aufgrund des personellen Mangels in der Armee. Meiner Meinung absolut lesenswert, insbesondere weil die Autorin sehr objektiv mit dem Thema umgeht und fundiert begründet. Allerdings doch sehr kritisch gegenüber Armee sowie auch den Gegnern der Armee (Rechtskonservative Strömung will Altes Konzept am Leben halten vs. linkskonservative möchten bevorzugte Behandlung nicht aufgeben).

  • Wie fandet ihr den Artikel?
  • Was ist eure Meinung zu dem Thema?
Ein ausführliche Diskussion hier würde mich freuen!

 
Interessanter Artikel.

 Ich persönlich finde, das Konzept des Zivildienstes unnötig. Ich bin der Meinung jeder Mann sollte entweder Militärdienst leisten oder wenn es halt wirklich nicht geht Zivilschutz.

Leute vergessen oft wie gut es ihnen in der Schweiz geht, trotzdem sind sich viele zu schade mal ein bisschen Dreck zu fressen in einer RS. Meine Generation scheint außerordentlich schlimm zu sein. Es wird nicht mehr als Pflicht angesehen als Mann für die Landessicherheit zu sorgen, und hier liegt meiner Meinung nach das Problem. Die Mentalität der Leute hat sich geändert. "Es gibt ja sowieso nie Krieg bei uns...wozu die Armee, das Geld kann besser investiert werden" etc etc. hört man heute überall. 

 
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Interessanter Artikel.

 Ich persönlich finde, das Konzept des Zivildienstes unnötig. Ich bin der Meinung jeder Mann sollte entweder Militärdienst leisten oder wenn es halt wirklich nicht geht Zivilschutz.

Leute vergessen oft wie gut es ihnen in der Schweiz geht, trotzdem sind sich viele zu schade mal ein bisschen Dreck zu fressen in einer RS. Meine Generation scheint außerordentlich schlimm zu sein. Es wird nicht mehr als Pflicht angesehen als Mann für die Landessicherheit zu sorgen, und hier liegt meiner Meinung nach das Problem. Die Mentalität der Leute hat sich geändert. "Es gibt ja sowieso nie Krieg bei uns...wozu die Armee, das Geld kann besser investiert werden" etc etc. hört man heute überall. 
Dem Stimme ich zu 100% zu. Viele sind sich echt einfach zu schade. Wollen all die Rechte und Vorzüge die unser Land Ihnen bietet, aber Ihm etwas zurückgeben in dem man Dienst leistet? Mal die Zähne zusammenbeisst und Durchhält, obwohl es hart ist? Nenene, darauf hat man keinen Bock.

Das ist auch der einzige Nachteil an unserem System. Durch diese Erziehung mit den Samthandschuhen verweichlichen viele. Leider.

 
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Jetzt sollt ihr aber ein bisschen zurück krebsen ;)  Vorallem du PatZ, bist ja noch nicht mal in der RS...
Zivildienst ist ein legitimer Ersatz gegenüber des militärischen Dienstes. Es geht ja 1.5 mal länger als der Militärdienst. Diese Zivis sind bereit mehr Diensttage zu absolvieren als ihre "Kameraden" in der RS. Ja man kann häufiger früher nach Hause, ja es ist nicht so anstrengend wie das Militär. Zivilschutz leistet man viel weniger Dienst (bezahlt dementsprechend auch). Der Zivildienst ist nicht Unnötig, stell dir mal vor du hast jetzt 6000-7000 total unmotivierte Menschen die VIEL MEHR nützlicher wären in der Pflege im Spital/Altersheim.

Und das kommt jetzt von einem Soldaten der nicht Zivildienst leistet, es trotzdem unterstützt.

 
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Ich glaube du hast mich ein wenig falsch verstanden, meine Aussage bezog sich mehr auf die Leute, die wirklich gar nichts tun/leisten möchten...

Meine Nachricht war zuerst ein wenig länger, da war es auch klar wer gemeint ist. ?

 
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Jetzt sollt ihr aber ein bisschen zurück krebsen ;)  Vorallem du PatZ, bist ja noch nicht mal in der RS...
Zivildienst ist ein legitimer Ersatz gegenüber des militärischen Dienstes. Es geht ja 1.5 mal länger als der Militärdienst. Diese Zivis sind bereit mehr Diensttage zu absolvieren als ihre "Kameraden" in der RS. Ja man kann häufiger früher nach Hause, ja es ist nicht so anstrengend wie das Militär. Zivilschutz leistet man viel weniger Dienst (bezahlt dementsprechend auch). Der Zivildienst ist nicht Unnötig, stell dir mal vor du hast jetzt 6000-7000 total unmotivierte Menschen die VIEL MEHR nützlicher wären in der Pflege im Spital/Altersheim.

Und das kommt jetzt von einem Soldaten der nicht Zivildienst leistet, es trotzdem unterstützt.
Hoi Pingu

Richtig, ich bin noch nicht in der RS gewesen. Dies ist aber kein Grund dafür mir keine eigene Meinung zu den Strukturen der Armee, des Zivildienstes oder des Zivilschutzes bilden zu dürfen  ;) . Viele Leute der GSoA haben auch keinen einzigen Diensttag geleistet, trotzdem dürfen sie dafür appellieren, dass die Armee abgeschafft wird.

Zivildienst ist meiner Meinung nach zwar besser als gar nichts zu tun, jedoch nicht wirklich ein komplett legitimer Ersatz und eine gute Lösung.

Das Problem ist, dass er als Option angeboten wird. Als logische Konsequenz verliert die Armee viele gesunde junge Männer daran und gerät in bestimmten Bereichen in Personalmangel. Gäbe es diese Option nicht, würden sich auch mehr Leute denken: "Da muss ich jetzt als Mann halt durch".

Klar steuert man als Zivildienstler etwas zur Allgemeinheit bei, klar macht man auch etwas "Gutes". Aber wenn man schon eine Milizarmee hat, sollte man dort auch so viele wehrfähige Männer wie möglich beschäftigen können. Ob man jetzt als Individuum bock hat oder nicht sollte da meiner Meinung nach wirklich das kleinste Kriterium sein. 

Hoffe der Bund macht ihn jetzt auch effektiv weniger attraktiv, wie er angekündigt hat.

 
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Hoi Pingu

Richtig, ich bin noch nicht in der RS gewesen. Dies ist aber kein Grund dafür mir keine eigene Meinung zu den Strukturen der Armee, des Zivildienstes oder des Zivilschutzes bilden zu dürfen  ;) . Viele Leute der GSoA haben auch keinen einzigen Diensttag geleistet, trotzdem dürfen sie dafür appellieren, dass die Armee abgeschafft wird.

Zivildienst ist meiner Meinung nach zwar besser als gar nichts zu tun, jedoch nicht wirklich ein komplett legitimer Ersatz und eine gute Lösung.

Das Problem ist, dass er als Option angeboten wird. Als logische Konsequenz verliert die Armee viele gesunde junge Männer daran und gerät in bestimmten Bereichen in Personalmangel. Gäbe es diese Option nicht, würden sich auch mehr Leute denken: "Da muss ich jetzt als Mann halt durch".

Klar steuert man als Zivildienstler etwas zur Allgemeinheit bei, klar macht man auch etwas "Gutes". Aber wenn man schon eine Milizarmee hat, sollte man dort auch so viele wehrfähige Männer wie möglich beschäftigen können. Ob man jetzt als Individuum bock hat oder nicht sollte da meiner Meinung nach wirklich das kleinste Kriterium sein. 

Hoffe der Bund macht ihn jetzt auch effektiv weniger attraktiv, wie er angekündigt hat.
Na klar darfst du dir eine Meinung bilden. Sogar verbreiten darfst du sie. Jedoch hat dein Gerede für viele kein Gewicht, solange du die RS nicht abgeschlossen hast. Viele der "härtesten Kriegern" kamen noch auf Die Welt und landeten im Zivildienst.

Sehen wir den Tatsachen ins Auge. der Attraktivitätsunterschied zwischen RS und Zivi ist viel zu gross. Das liegt aber nicht daran, dass der Zivildienst zu attraktiv ist, sondern daran, dass die Armee zu unattraktiv ist. Und genau so sollte die Problematik angegangen werden.

Klar der Zivildienst dauert 1.5 mal so lange, jedoch verbringt man Inder Armee drei mal so viel Stunden pro Tag. Wenn man mit Stunden rechnet, verbringt man im Zivi vermutlich weniger Zeit. Dazu kommt, dass im Zivi 1.5 mal so viel EO rausspringt, was besonders für Studenten interessant sein kann. Zudem kann man sich den Zivi Einsatz schön in die Semesterferien legen.

Auch hat man im Zivi sieben Abende pro Woche frei, an denen man sich Dingen wie Freunden, Hobbies oder Sport widmen kann.

Die Armee könnte beispielsweise Kurse anbieten wie z.B. Kletterkurse, Schwimmkurse, Tauchkurse, was auch immer. Das könnte die Attraktivität steigern. (Und kosten sollte das auch nicht die Welt)

Klar kann argumentiert werden, dass Wehrpflicht gilt und die Armee nicht Attraktiv sein muss und der ZD weniger Attraktiv gestaltet werden soll. Diese brauchen sich jedoch nicht wundern, wenn die UT Rate steigt und die Truppe unmotiviert ist.

Meiner Meinung nach spielt aber langsam auch noch etwas anderes eine Rolle. Früher war der Staat relativ nahe an den Menschen, das Volk war der Staat. Durch zunehmende Einschränkungen und Regulierungen vielleicht auch durch die Vernetzung durch Europa, fühlen sich auch vermehrt Armeefreundliche Kreise nicht mehr mit dem Staat verbunden und wählen den Zivildienst, da dieser das kleinere Uebel ist.

Daneben ist die Dienstpflicht schlichtweg diskriminierend. 

Wenn man davon ausgeht , dass 20% der Schweizer Bevölkerung Ausländer sind und die Hälfte der Bevölkerung Frauen sind, dann sind wir bei einer Minderheit angelangt, die Dienstpflichtig ist. Diskriminierung ist das.

 
Ich bin der Meinung das das ganze in drei Schritten angegangen werden könnte

Schritt 1 : Zivildienst anpassen

- Weniger EO da weiniger Zeitliche Verfügungszeit

- Nicht mehr planen können wann es einem gerade passt 

Schritt 2 : Strengere Kriterien

- Nicht gleich jeden wegen kleinstem Bobo UT stempeln & nicht jedes zivi Gesuch Genehmigen

Schritt 3 : Militär erweitern

- Interne Kurse anbieten welche mit Zeugnis oder Diplom im leben nach der RS auch was bringt

- eventuell Jeden Abend nach 20Uhr zeit zur Verfügung Rekrut/Soldat (dann jammern auch nicht mehr so viele der Tag währe so anstrengend und man könne sich nicht erholen.)

Bei mir in der Klasse (2. Lehrjahr) sind viele so abgetan vom Militär und angetan vom Zivi weil "Militär ist doch Zeitverschwendung" und "Im Zivildienst kann ich wenigstens jeden Abend nach Hause"

 
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Die Armee sollte intern mal aufräumen. Solange Geschichten wie "in der Dusche ins Achtung gestellt", "2h vor der Inspektion schon einstehen im Regen", "Mat Kontrolle bis Morgens um 2", "Heutige Ausbildung: 2h manipulieren, 2h Deckverband, 2h Zugschule, 2h C-Alarm" usw. Kein Wunder verblöden alle und niemand will mehr. 

Solange Sätze wie "ist so weil ist so, bleibt so weil war so" das Motto vieler Schulen ist, wird sich au nie was ändern. Progress hat zum Glück ein wenig dagegen angekämpft.

Wir sind nun mal nicht mehr im kalten Krieg. 

Anrechenbare Ausbildungen wären ein tolles Ding. Warum gilt das ganze SanD Zeugs das man lernt nicht als Nothelfer Ausweis? Warum wird die Kaderausbildung nicht automatisch zivil anerkannt und muss erst noch umständlich angefordert und geprüft werden? Wenn man schon so Stolz darauf ist und dauernd Werbung macht, dass die zivilen Prüfungen von der Armee erfunden wurden... Jeder Volldepp macht einen einwöchigen Kurs bei der Migros Klubschule und bekommt ein Diplom und was bekommen wir? Ein Stempel im DB.

 
Warum gilt das ganze SanD Zeugs das man lernt nicht als Nothelfer Ausweis?
Kleine Anmerkung am Rande: die gesamte San D Ausbildung gilt mittlerweile als Nothelferkurs. Man musste einfach entsprechend melden, dass man den Nothelferausweis noch nicht hat und dann bekam man den, sofern man alle Lektionen besuchte (keine Urlaube, keine MZR-Termine oder andere Abwesenheiten). So wurde es zumindest vom Berufsunteroffizier kommuniziert, welcher für unsere ARS (Ausbildungsregion Sanität) verantwortlich war. Das Ding war, dass halt viele bereits den Kurs, wegen der zivilien Autoprüfung, hinter sich hatten.

 
Warum gilt das ganze SanD Zeugs das man lernt nicht als Nothelfer Ausweis?
Wir in der SanRS kriegen ja das BLS-AED-SRC Zertifikat nach Abschluss der RS ausgestellt (bei uns hiess es während dem "lernen" LR1+LR2 für Laienrettung 1 / 2). Also immerhin etwas, und als WM macht man das BLS-AED-SRC-Instruktor. Weiss nicht was man bei den anderen Funktionen so bekommt.