Rüstungsprogramm 2015 - Mercedes-Benz G 300 CDI 4x4

Triops

Benutzer
12. Dez. 2009
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Hallo zusammen,

habe gerade auf 20min (http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Maurer-will-Armee-fuer-542-Mio-Franken-aufruesten-24566292) über das Rüstungsprogramm 2015 gelesen.

Dabei bin ich über eine Zahl gestossen, die ich so nicht verstehe:

"Für 271 Millionen Franken will der Bundesrat 879 leichte geländegängige Motorfahrzeuge der Marke Mercedes Benz kaufen."

Das macht umgerechnet einen Stückpreis von rund CHF 300´000. Kann mir jemand erklären, wie ein solcher Preis zu Stande kommt oder ob in der Zeitung ein Detail weggelassen wurde, welches diesen Preis erklärt. Ich finde den Preis für einen Puch Nachfolger doch recht hoch.

Danke

Triops

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo

Du kannst das nicht so direkt rechnen.

Der kauf beinhaltet unter anderem auch alles was für die Instandhaltung und Umrüstung nötig ist. Und auch zum Beispiel Ausbildung der Mechaniker, Anpassung der Infrasturktur usw ....

Ich denke wenn man dann auf einen Stückpreis irgendwo bei 100'000 CHF kommt, ist man nicht weit entfernt.

Wenn ich falsch liege dann Sorry das ich meinen Senf dazu gegeben habe

Gruess PzSap

 
Denke PzSap hat das ganz richtig beantwortet. Am teuersten ist immer neues Know-How, z.B. die Schulung von Mechanikern. Und natürlich muss jetzt in Bern ein entsprechendes Reglement geschrieben werden, ein Unterfangen welches nach meiner Schätzung prompt 800 Stellenprozente schaffen wird :D

 
Was man vor allem nicht ausser Acht lassen darf, die Medien schreiben wieder einmal nicht alles! Jeder denkt beim lesen wohl gleich an den "Standard Blachen-Puch", dieser war jedoch bereits im RP 14 enthalten (3200 Stk für insgesamt 440 Mio). Bei der jetzigen Tranche handelt es sich um Fahrzeuge mit Spezialaufbauten und Anschlüssen (Fk Puch). Was aus der Pressemitteilung des VBS eigentlich auch ersichtlich wäre... http://www.vbs.admin.ch/internet/vbs/de/home/themen/rust/2015/beschaffungen.html

/monthly_2015_02/beschaffungen.parsys.36712.Image.jpeg.4f1745668bcbb2be344ac8c64afcdf78.jpeg Und wie von anderen schon erwähnt, dabei sind auch noch Ersatzteile, Zubehör (Schneeketten etc).

PS auch die neuen Nummernschilder sind nicht gratis.

 

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Ich kann mir gut vorstellen, dass vielleicht auch eine Garantiedauer für Ersatzteilbeschaffung gekauft wurde.War es nicht bei den Saurern wo sie keine Ersatzteile mehr gefunden haben? Vielleicht will die Armee halt die Garantie dass es 30 Jahre ersatztrile ab Werk gibt.

 
Hallo zusammen,

besten Dank für die Antworten!

Am teuersten ist immer neues Know-How, z.B. die Schulung von Mechanikern. Und natürlich muss jetzt in Bern ein entsprechendes Reglement geschrieben werden, ein Unterfangen welches nach meiner Schätzung prompt 800 Stellenprozente schaffen wird
Bei einem Waffensystem verstehe ich das Argument mit dem Knowhow. Aber jeder Mechaniker kann ohne grosse Ausbildung einen Puch resp. eine Mercedes G-Klasse reparieren. Daher sehe ich nicht, weshalb das so teuer werden soll.

Die Ersatzteile darf man natürlich auch nicht vergessen!
Klar braucht es auch Ersatzteile. Aber 300´000 CHF pro Stück, da haben sehr viele Ersatzteile platz ;-)

Jeder denkt beim lesen wohl gleich an den "Standard Blachen-Puch", dieser war jedoch bereits im RP 14 enthalten (3200 Stk für insgesamt 440 Mio). Bei der jetzigen Tranche handelt es sich um Fahrzeuge mit Spezialaufbauten und Anschlüssen (Fk Puch).
Vielen Dank für diese Erklärung. Bei Spezialfahrzeugen verstehe ich diesen Preis nun wirklich. Dann macht es auch Sinn, dass diese teurer sind.

Ich bin mal gespannt, ob ich diese noch in den WK´s erleben werde.

LG

Triops

 
Ein Nachtrag zu diesem Thema: Wenn man die Beschaffungsbotschaft liest, stösst man plötzlich auf folgenden Abschnitt: "Die Ausbildung der Fahrerinnen und Fahrer erfolgt wie bisher in den Rekrutenschulen. Durch das Gesamtgewicht von 4300 kg ist der Besitz eines Führerausweises der Kategorie C1 erforderlich." (Botschaft über die Beschaffung von Rüstungsmaterial 2015, S.15).

 
Das Gewicht bezieht sich ziemlich sicher auf eines der "Fachsysteme" ein normaler G300 5 Türer wiegt niemals 4'300Kg - Ausser er wäre gepanzert -.

Ein ziviler G300 CDI 4x4 Stationwagon wiegt laut MB 2'600 Kg

 
Richtig, es bezieht sich nur auf die Fachsysteme (bin ich auch sehr froh darüber). Nur frage ich mich: Es gibt jetzt schon zu wenig C1-Fhr, zumindest in meiner Kp. Weiss jemand, ob mit der WEA mehr davon ausgebildet werden?

 
Naja Fahrer hat man ja prinzipiell immer zu wenig. Dass man nun, bei der Truppe mit diesen Fz, mehr C1 Fahrer ausbilden muss, sollte eigentlich logisch sein, ob dies aber dann auch umgesetzt wird ist eine andere Frage.

Was mich noch interessieren würde: Ist das Fahrwerk des Mercedes auf diesen Monsteraufbau ausgelegt/verstärkt worden, oder hat man das einfach mal draufgepappt nach dem Motto: "Passt scho irgendwie", analog FIS He Puch....

 
Andere Armeen verwenden den Mercedes G unter anderem als Sanitätsfahrzeug mit Kastenaufbau (unter anderem Deutschland, Niederlande, Norwegen) von dem her gibt es sicherlich passende Fahrgestelle, zumindest in den militärischen Versionen. Ein weiterer Grund warum so ein Fahrzeug teurer ist als der normale G ab Stange.

FIS He bekommt im übrigen dann auch einen Fachsystem G.