Kantinenkasse VR 2014

27. Mai 2013
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Diese Frage ist hauptsächlich an die Fouriere und Qm im Forum gerichtet. Etwas spät aber: Was haltet ihr eigentlich von den Änderungen im VR 2014 bezüglich der Kantinenkasse?

Nr. 1305 (Art 19 VVA)

Ich habe vor allem Bedenken bezüglich Punkt 4. Eine Gewinnmarge von 10% ist lächerlich gering.

Zum Vergleich: Die Gewinnmarge unserer Kompanie ist bisher bei ca. 100 - 150% und trotzdem kostet ein Getränk nur Fr. ~2.00. Mit dem Gewinn (ca. Fr. 1500) kann man dann zusammen mit dem Kdt Kredit einen gemütlichen Kp Abend in einem Restaurant organisieren. Die Einkaufskosten liegen dementsprechend bei etwa 1300 Franken.

Und nun, mit einer 10% Marge müsste ich für den gleichen Gewinn Fr. 15'000 in den Kiosk investieren? An sich ja kein Problem, könnte man das auch der Kp verkaufen.

Milchbubirechnung:

Mal angenommen ich verkaufe ein PET-Getränk für Fr. 1.00 (Was theoretisch schon zuviel wäre) und habe 100 AdA in der Kp. Dann müsste ich innert 3.5 Wochen 15000 Flaschen verkaufen. Macht pro Tag über 600 Flaschen. Mal ganz abgesehem von der Abfallentsorgung, Urlauben etc. müsste so jeder AdA 6 Flaschen pro Tag bei uns kaufen.

Absolut unrealistisch.

Weshalb gibt es diese Regelung überhaupt? Da das Geld ja nur zu Gunsten der Kp ausgegeben wird ist kann es gar keine Gefahr der Abzocke geben.

Wie würdet ihr dieses Problem (rechtens) lösen?

 
Du bist der Fourier, erklärs uns! :D
Ich habe noch keine sinnvolle Lösung gefunden, abgesehen von der Verlagerung des Kp Abend in die Ukft auf Kosten des Vpf Kredits - was niemand wirklich begrüssen würde. Darum der Foreneintrag.

Von daher beziehe ich mich gerne auf deine Signatur ;)

 
hatte auch mal das Vergnügen den Truppenkiosk zu führen und finde 10% Marge auch lächerlich... sehe da spontan 2 Möglichkeiten:

Variante 1: Absprache mit dem QM für eine Bat interne Lösung, wäre dann wohl rechtlich eine Grauzone

Variante 2: Alles über den 10% wird als Trinkgeld, Kompanieabend-Mehrwertseuer oder sonstwas deklariert, sicher auch wieder Grauzone

Wenn das so im VR steht und keine Ausnahmen beschrieben sind, ist die rechtliche Lage wohl ziemlich klar.

 
Ob die Lösungen immer rechtens sind, sei mal dahingestellt. Wir haben ja auch noch nie etwas von einer schwarzen Kasse gehört und die Soldabzüge werden ja auch immer am Ende der DL an die AdA ausbezahlt und nicht z. B. gespendet (oder für den nächsten Kp Abend eingesetzt), da die AdA keine Lust mehr haben, zu warten, bis alles zurückgespitzt wurde.

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Da du im Kiosk jedoch nicht nur Softdrinks anbietest sondern evtl. noch Zigaretten oder andere, höherpreisige Produkte, wirst du sicherlich nicht nur CHF 0.11/Produkt (bei CHF 1.00 Einstandswert) Gewinn erzielen.

Zusätzlich kannst du die Leute in der Theorie DB darauf sensibilisieren, dass die Gewinnmarge max. 10% beträgt und falls sie wollen, dürfen sie etwas in die Trinkgeldkasse werfen, welches für den Kp-Abend eingesetzt werden.

Annahmen:

Du verkaufst pro Tag 3 Flaschen an 100 AdA ->Reingewinn 33.-/Tag

Du verkaufst pro Tag 1 Paket Zigaretten an 15 AdA ->Reingewinn 13.5/Tag

Du verkaufst pro Tag 2 Büchsen Bier an 100 AdA ->Reingewinn 33.-/Tag

Du verkaufst pro Tag einen Snack an 100 AdA -> Reingewinn 33.-/Tag

Das ergibt auf 26 Tage 2951.- Reingewinn (Bruttomarge heisst, das der Einkaufspreis 100% - Gewinnmarge entspricht, also in deinem Fall Einstandspreis/.9)

Zusätzlich werden sicherlich noch andere Produkte angeboten und es gibt sicherlich etliche, die mehr als die Annahmen einkaufen. Zusätzlich mit den Trinkgeldern, dem Vpf Kredit und evtl. Trick 17 wird es sicherlich für einen guten Kp-Abend reichen ;)

 
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Wir hatten auch Bat-Interne Regelungen, welche sich jedoch weder mit dem VR vereinbarten, noch mit dem Truppenrechnungswesen abgesprochen waren.

Annahmen:

Du verkaufst pro Tag 3 Flaschen an 100 AdA ->Reingewinn 33.-/Tag

Du verkaufst pro Tag 1 Paket Zigaretten an 15 AdA ->Reingewinn 13.5/Tag

Du verkaufst pro Tag 2 Büchsen Bier an 100 AdA ->Reingewinn 33.-/Tag

Du verkaufst pro Tag einen Snack an 100 AdA -> Reingewinn 33.-/Tag
Das klingt zwar realistischer. Jedoch speziell bei unserer Einheit, welche meist im Einsatz ist (nicht auf Übung), können wir nur zweimal täglich einen mobilen Kiosk hinaufschicken (stationäre sind verboten). Da hält sich der Verkaufserfolg in Massen, abgesehen von den Zigaretten.

Und zum Thema Soldabzug sagt das VR ganz klar:

2803: 2) Soldabzüge dürfen nur zur Deckung von Materialverlusten und -beschädigungen, für die die Einheit (Stab) haftet, verwendet werden (siehe auch Ziff. 7202). Die Einnahmen und Ausgaben werden in der Dienstkasse (Unterkonto) verbucht. (...)

EDIT: Natürlich kann man beim Soldabzug auch eine Kp-interne Absprache durchführen, um diese Ziffer auszuhebeln.

 
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Wir haben den Kiosk auch mit dem Duro mitgeschickt, also beim Mittags- und Abendessen. Und dann halt am Abend vor dem ABV war er auch noch für etwa eine Stunde offen, aber das reicht auch. Zusätzlich sind ja nie alle im Einsatz, da gibt es ja auch Ruhe- und Ferienelemente und je nach Einsatz auch mehrere Schichten. Ansonsten kann man auch schauen, welches die Produkte sind, die am meisten gewünscht werden und dadurch den Kiosk optimal produktbezogen zu erweitern, welches den Umsatz steigern könnte.

Das mit den Soldabzügen ist so. Aber, sobald die Matverluste bezahlt wurden, wird der Restbetrag an die Truppe zurückbezahlt. Wenn sie ihn nicht wollen, kann man diesen direkt für etwas einsetzen, welches allen dient. Grundsätzlich gilt er dann ja nicht mehr als Soldabzug, sondern als ausbezahlter Soldabzug, welcher anschliessend zum Wohl aller gespendet wurde.

 
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Die Optimierung der Angebote ist grundsätzlich selbstverständlich. Ich werde im nächsten WK einmal die 10% Marge einhalten und schauen, wie sich das entwickelt.

Eine Option, welche mir gerade eingefallen ist, wäre es natürlich auch teurer einzukaufen. Der Gewinn wäre entsprechend grösser bei einer kleineren Verkaufsmenge. Eine meiner Meinung nach ziemlich elegante Lösung, da man so auch bei lokalen Händlern einkaufen kann und nicht bis zum nächsten CC fahren muss. Was denkt ihr?

Aber, sobald die Matverluste bezahlt wurden, wird der Restbetrag an die Truppe zurückbezahlt. Da sie ihn ja eigentlich nicht wollen, kann man diesen direkt für etwas einsetzen, welches allen dient.
Nur leider wird der MatVerlust grundsätzlich nach dem Kp Abend abgerechnet, vor der Entlassung der Kp. Natürlich kann man dann auch gemäss Detail-Etat die Differenzen abziehen, jedoch kann man nie sicher gehen, ob nicht doch noch etwas auftaucht. Das Risiko ist zwar gering, aber sicher vorhanden.

 
Dies ist sicherlich eine Möglichkeit, wobei der Truppe gegenüber sicher nicht die fairste. Du kannst ja auch versuchen, ob du Mengenrabatte beim Einkauf aushandeln kannst oder ob sie evtl. Lagerbestände haben, welche sie auflösen müssen.

 
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Die Kiosk-Preise wären ja trotz teurerem Einkauf tiefer als in den letzten WKs, da die Marge so stark fällt.

Aber dein System klingt umsetzbar. Ich werde im nächsten WK ein bisschen herumexperimentieren und mich eventuell dabei mit ein paar anderen Fourieren des Bat absprechen, sodass jede Kp eine andere Strategie verfolgt. Dann können wir unsere Resultate vergleichen.

EDIT: Das mit den +- 50 Rappen ist erlaubt, solange die Gewinnmarge bei der Schlussrechnung nicht überschritten wird. (Gemäss Truppenrechnungswesen)

Die ganze Sache ist noch nicht wirklich durchdacht. Ich erwarte weitere Anpassungen im VR 2015.

EDIT2: Ich kann die Büchsen günstiger verkaufen, als die Flaschen, solange es ein 5dl-Getränk gibt, welches günstiger als die Büchsen ist. Dies wurde ebenfalls bei der Präsentation diskutiert.

 
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Bei aller Güte: Denkt bitte daran, das lesen auch ohne Registrierung möglich ist, und entsprechende Stellen sich hier einklinken können. Danke!

Gruss

sergey