Im Westen nichts Neues

Steen-J

Erfahrener Benutzer
19. März 2012
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Mein Lieblingsbuch!

Es handelt sich dabei um eines am meisten verkaufen deutschsprachigen Werken. Das Buch ist aus sicht des Autores neutral geschrieben, viele sehen es aber als Antikriegsbuch, die Schrecken und Zerstörung des Krieges werden halt einfach wirklich dargestellt.

Es gibt auch 2 Filme davon, beide kann man z.B auf youtube (mit natürlich nicht allzu guter Quali) schauen.

Hier eine kleine Beschreibung:

Der Roman von Erich Maria

Remarque erschien 1929. Das Buch gehört zu der Gruppe von Werken, in denen -

rund zehn Jahre nach dem Ende des Ersten

Weltkriegs - das Kriegserlebnis des Frontsoldaten geschildert und direkt

oder indirekt Anklage erhoben wurde gegen den Krieg; es erschien im selben Jahre

wie Ernest

Hemingways "A Farewell to Arms" ("In einem anderen Land"), ein Jahr nach

Ernst Glaesers (1902-1963) "Jahrgang 1902" und Ludwig Renns "Krieg", drei Jahre nach Hemingways "The Sun Also

Rises" ("Fiesta"). Bei Remarque fällt wie auch bei Hemingway das Wort von der

"verlorenen Generation", die nach dem Krieg nicht mehr in der bürgerlichen

Gesellschaft Fuß fassen kann, weil sie im Alter von achtzehn bis zwanzig Jahren

schon zu viel Grauen erlebt hat und dem Tod zu oft ins Auge sehen mußte, um

vergessen zu können.

Ähnlich wie Renn schildert Remarque den Krieg aus der Perspektive des

einfachen Soldaten, des gemeinsam mit seinen Klassenkameraden von der Schule

direkt aufs Schlachtfeld geschickten Paul Bäumer. Die Begeisterung, die ihn wie

seine Kameraden zu Anfang des Kriegs erfüllte, wird ihm schon durch die

Schikanen bei der Ausbildung ausgetrieben, durch Kasernenhoftyrannen vom Schlage

des als Typ sprichwörtlich gewordenen Unteroffiziers Himmelstoß, durch den

unsinnigen Drill, der nicht einmal für das Überleben in wirklicher Gefahr nützt.

"Auf eine sonderbare und schwermütige Weise verroht", schlagen der Erzähler und

seine Freunde sich dann durch das Leben als Frontsoldaten, das sich zwischen

"Trommelfeuer, Verzweiflung und Mannschaftsbordells« abspielt und das sie zu -

":Menschentieren" - macht. Als das einzig Positive erscheint die an der Front

entstehende Kameradschaft quer durch alle Dienstgrade. Die mörderischen Kämpfe,

der Stellungskrieg,

die Materialschlachten,

die Gasangriffe, die

nächtlichen Patrouillen durch zerschossene Wälder, das hundertfache Sterben

ringsumher kehren mit fast stereotyper Gleichförmigkeit wieder und ähneln den

vergleichbaren Schilderungen in vielen andern Kriegsbüchern: kaum reflektiert,

in einer einfachen Report-Sprache, nur bisweilen von melancholischem Pathos

gefärbt und ohne jeden Ton von Hoffnung. Der Roman ist durchaus unpolitisch; nur

ein einziges Mal entspannt sich zwischen den Soldaten eine Diskussion über die

Ursache von Kriegen, die aber völlig schematisch und abstrakt bleibt. Diese

Fragen bleiben ungelöst für den Ich-Erzähler, der wie ein kurzer Schlußpassus

mitteilt - als letzter der Gruppe von Schulkameraden im Oktober 1918 an einem

Tag fällt, an dem "der Heeresbericht sich nur auf den Satz beschränkte, im

Westen sei nichts Neues zu melden".

Obwohl der Autor in einem Vorspruch betont, das Buch solle "weder eine

Anklage noch ein Bekenntnis sein. Es soll nur den Versuch machen über eine

Generation zu berichte die vom Kriege zerstört wurde auch wenn sie seinen

Granaten entkam", wurde "Im Westen nichts Neues" doch nicht nur als Bericht,

sondern als Anklage gegen den Krieg und vor allem auch gegen die Erwachsenen

verstanden, gegen die Eltern und Lehrer, die diese "eiserne Jugend" mit

chauvinistischen Reden in den Krieg trieben. Die Feindschaft der älteren

Generation, die Remarque auf sich gezogen hatte, konnte von den

Nationalsozialisten noch einmal politisch ausgemünzt werden: Joseph Goebbels

organisierte 1930 Krawalle gegen die Verfilmung des Romans, und ab 1933 gehörte

"Im Westen nichts Neues" während des NS-Regimes zur verbotenen und verbrannten Literatur

in Deutschland. Der Roman hatte dennoch, wohl gerade wegen seines kargen,

beschreibenden Tons und der darin spürbaren bitteren Resignation,

außerordentlichen Erfolg und fand, in 32 Sprachen übersetzt, weltweite

Verbreitung.

(Kindlers Neues Literaturlexikon, Kindler Verlag, München.)

 
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Reaktionen: NaUof und Lapmate
Tolles Buch, hab auch schon beide Filme gesehen und das Buch gelesen, kann es nur weiterempfehlen.

Btw: Ist übrigens meine Literatur für die Abschlussprüfung in Deutsch der Berufsmatura :razz:

 
Ich habe es ebenfalls gelesen und auch die Filme gesehen. Ich finde diese Buch wirklich interessant, es gehört zu den besten Bücher die ich gelesen habe.

Btw: Ich hatte es damals auch als eines meiner Bücher für die mündl. Deutschprüfung der HMS ausgewählt.

 
Wir durften es in der Schule lesen. Die Meinungen in der Klasse waren durchaus geteilt, mir hat es gefallen.

dietl