Der Bau einer Atombombe und dessen Dauer

mipatey9

New member
19. Sep. 2020
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Hey Leute,

wüsste nicht wen ich sonst fragen sollte. So dachte ich mir, ein Milität-Forum könnte mir die Frage noch am ehesten beantworten. Es geht um den Bau einer Atombombe und dessen Dauer.

Wie kann es sein, dass die ganze Experten heute der Meinung sind, der Bau einer Atombombe würde weitaus mehr als 20 Jahren dauern. Und das mit der heutigen Technologie und Finanzkraft. Wo die Amerikaner und Sowjets sie noch so zusagen im Mittelalter der Neuzeit in so kurzer Zeit gebaut haben. Zu einer Zeit, wo es nicht mal´Dinge wie Taschenrechner gab. Wie lange haben die Amis dafür gebracht? 3-4 Jahre? Und die Sowjets dann unmittelbar nach ihnen.

Wann sollen sie denn mit dem Bau angefangen haben? Wenn das ganze angeblich mehr als 20 Jahre benötigt. Und ein Deutscher angeblich erst mitte/ende der 1930er mit der Idee bzw. Forschung einer Atombombe begann.

Was stimmt hier nicht?

 
Ganz einfach: Man kann heute nicht mehr so viele Ressourcen bereitstellen wie damals. Das sogenannte „Manhattan“ Projekt war das grösste Projekt aller Zeiten.

 
Die Antwot überzeugt mich leider nicht. Auf Wiki steht dass man 1939 damit begann und bis 1941 keinen Fortschrit hatte ehe Frisch und Peierls mit neuen Berechnungen aus Birmingham kamen.

Da hat man quasi 2+ Jahre in den Sand gesetzt und was weiß ich viele Ressourcen. Die heute vermeidbar wären weil das Wissen und Knowhow komplett vorhanden ist. Dafür bräuchte es heute ein solches Projekt gewiss nicht.

Oder bist du der Meinung, die ganzen Atommächte bräuchten heute wirklich 20 Jahre für den Bau einer Atombombe? Wenn man einmal weiß wie dass geht, dann kann man sie wie am Fließband produzieren.

Ich nehme jetzt mal Saudi Arabien als Beispiel. Sie waren auch der Anlass wieso ich auf dieses Thema kam. Sowohl Militärexperten aus Russland als auch den USA waren der Meinung, dass die Saudis (die nach einer streben) 20 Jahre dafür brauchen würden. Vielleicht wenn man komplett auf sich alleingestellt wäre. Aber doch nicht wenn die Amis und Chinesen kräftig mit Nukleartechnik mithelfen, so wie berichtet wird. Zudem noch der Burder-Staat Pakistan eine hat und Wissen darüber verfügt. Die die Saudis ja finanziert haben damals. Deswegen verstehe ich nicht wie die Experten zu dieser Meinung kommen. Vielleicht wäre das bei anderen Staaten so, aber doch nicht bei den Saudis und ihren Möglichkeiten.

 
Der Bau der Bombe selber ist gar nicht so kompliziert und dauert auch nicht besonders lange. Das, was wirklich Zeit und Geld frisst - und vermutlich auch die Schätzung von 20 Jahren trägt - ist die ganze Infrastruktur dahinter.

Für eine Atombombe brauchst du hoch angereichertes Uran 235, was relativ selten ist (das Isotop 235 macht unter 1% der gesamten Uran-Masse aus) oder oder Plutonium 239, was zwar relativ einfach in Kernreaktoren "gebrütet" werden kann, aber man muss eben auch ein Kernkraftwerk mit dem passenden Reaktortypen dafür haben.

Das heisst, für deine Atombombe brauchst du erst einmal Uran-Ressourcen. Dann brauchst du eine massive Erdbau-Industrie, um dieses in ausreichender Menge abzubauen und ein entsprechendes Transportnetz, um die millionen Tonnen Abbauprodukte zu transportieren. Dann brauchst du eine Zentrifugen-Anlage, um das Uran anzureichern. Dann brauchst du ein Kernkraftwerk, um das Plutonium zu brüten. Dann brauchst du kompetentes (und im Idealfall Regime-loyales) Personal in all diesen Bereichen. Dann kannst du deine Bombe bauen.

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Bzgl. Manhattan-Projekt: Effektiv war das eine Kollaboration der gesamten Intelligentia des angelsächsischen Raumes inklusive vieler geflüchteter europäischer Fachspezialisten (viele, besonders jüdische, Forscher und Lehrer sind in den 30er Jahren in die USA geflüchtet). So zum Beispiel Robert Oppenheimer, Niels Bohr, Leo Szilard und Eugene Wigner. Die USA waren damit in der einzigartigen Position, nicht nur praktisch unbegrenzt Geld hinter das Projekt stellen zu können, sondern auch über praktisch die gesamte westliche Fachkompetenz zu verfügen.