Mein Lieblingsbuch!
Es handelt sich dabei um eines am meisten verkaufen deutschsprachigen Werken. Das Buch ist aus sicht des Autores neutral geschrieben, viele sehen es aber als Antikriegsbuch, die Schrecken und Zerstörung des Krieges werden halt einfach wirklich dargestellt.
Es gibt auch 2 Filme davon, beide kann man z.B auf youtube (mit natürlich nicht allzu guter Quali) schauen.
Hier eine kleine Beschreibung:
Der Roman von Erich Maria
Remarque erschien 1929. Das Buch gehört zu der Gruppe von Werken, in denen -
rund zehn Jahre nach dem Ende des Ersten
Weltkriegs - das Kriegserlebnis des Frontsoldaten geschildert und direkt
oder indirekt Anklage erhoben wurde gegen den Krieg; es erschien im selben Jahre
wie Ernest
Hemingways "A Farewell to Arms" ("In einem anderen Land"), ein Jahr nach
Ernst Glaesers (1902-1963) "Jahrgang 1902" und Ludwig Renns "Krieg", drei Jahre nach Hemingways "The Sun Also
Rises" ("Fiesta"). Bei Remarque fällt wie auch bei Hemingway das Wort von der
"verlorenen Generation", die nach dem Krieg nicht mehr in der bürgerlichen
Gesellschaft Fuß fassen kann, weil sie im Alter von achtzehn bis zwanzig Jahren
schon zu viel Grauen erlebt hat und dem Tod zu oft ins Auge sehen mußte, um
vergessen zu können.
Ähnlich wie Renn schildert Remarque den Krieg aus der Perspektive des
einfachen Soldaten, des gemeinsam mit seinen Klassenkameraden von der Schule
direkt aufs Schlachtfeld geschickten Paul Bäumer. Die Begeisterung, die ihn wie
seine Kameraden zu Anfang des Kriegs erfüllte, wird ihm schon durch die
Schikanen bei der Ausbildung ausgetrieben, durch Kasernenhoftyrannen vom Schlage
des als Typ sprichwörtlich gewordenen Unteroffiziers Himmelstoß, durch den
unsinnigen Drill, der nicht einmal für das Überleben in wirklicher Gefahr nützt.
"Auf eine sonderbare und schwermütige Weise verroht", schlagen der Erzähler und
seine Freunde sich dann durch das Leben als Frontsoldaten, das sich zwischen
"Trommelfeuer, Verzweiflung und Mannschaftsbordells« abspielt und das sie zu -
":Menschentieren" - macht. Als das einzig Positive erscheint die an der Front
entstehende Kameradschaft quer durch alle Dienstgrade. Die mörderischen Kämpfe,
der Stellungskrieg,
die Materialschlachten,
die Gasangriffe, die
nächtlichen Patrouillen durch zerschossene Wälder, das hundertfache Sterben
ringsumher kehren mit fast stereotyper Gleichförmigkeit wieder und ähneln den
vergleichbaren Schilderungen in vielen andern Kriegsbüchern: kaum reflektiert,
in einer einfachen Report-Sprache, nur bisweilen von melancholischem Pathos
gefärbt und ohne jeden Ton von Hoffnung. Der Roman ist durchaus unpolitisch; nur
ein einziges Mal entspannt sich zwischen den Soldaten eine Diskussion über die
Ursache von Kriegen, die aber völlig schematisch und abstrakt bleibt. Diese
Fragen bleiben ungelöst für den Ich-Erzähler, der wie ein kurzer Schlußpassus
mitteilt - als letzter der Gruppe von Schulkameraden im Oktober 1918 an einem
Tag fällt, an dem "der Heeresbericht sich nur auf den Satz beschränkte, im
Westen sei nichts Neues zu melden".
Obwohl der Autor in einem Vorspruch betont, das Buch solle "weder eine
Anklage noch ein Bekenntnis sein. Es soll nur den Versuch machen über eine
Generation zu berichte die vom Kriege zerstört wurde auch wenn sie seinen
Granaten entkam", wurde "Im Westen nichts Neues" doch nicht nur als Bericht,
sondern als Anklage gegen den Krieg und vor allem auch gegen die Erwachsenen
verstanden, gegen die Eltern und Lehrer, die diese "eiserne Jugend" mit
chauvinistischen Reden in den Krieg trieben. Die Feindschaft der älteren
Generation, die Remarque auf sich gezogen hatte, konnte von den
Nationalsozialisten noch einmal politisch ausgemünzt werden: Joseph Goebbels
organisierte 1930 Krawalle gegen die Verfilmung des Romans, und ab 1933 gehörte
"Im Westen nichts Neues" während des NS-Regimes zur verbotenen und verbrannten Literatur
in Deutschland. Der Roman hatte dennoch, wohl gerade wegen seines kargen,
beschreibenden Tons und der darin spürbaren bitteren Resignation,
außerordentlichen Erfolg und fand, in 32 Sprachen übersetzt, weltweite
Verbreitung.
(Kindlers Neues Literaturlexikon, Kindler Verlag, München.)
Es handelt sich dabei um eines am meisten verkaufen deutschsprachigen Werken. Das Buch ist aus sicht des Autores neutral geschrieben, viele sehen es aber als Antikriegsbuch, die Schrecken und Zerstörung des Krieges werden halt einfach wirklich dargestellt.
Es gibt auch 2 Filme davon, beide kann man z.B auf youtube (mit natürlich nicht allzu guter Quali) schauen.
Hier eine kleine Beschreibung:
Der Roman von Erich Maria
Remarque erschien 1929. Das Buch gehört zu der Gruppe von Werken, in denen -
rund zehn Jahre nach dem Ende des Ersten
Weltkriegs - das Kriegserlebnis des Frontsoldaten geschildert und direkt
oder indirekt Anklage erhoben wurde gegen den Krieg; es erschien im selben Jahre
wie Ernest
Hemingways "A Farewell to Arms" ("In einem anderen Land"), ein Jahr nach
Ernst Glaesers (1902-1963) "Jahrgang 1902" und Ludwig Renns "Krieg", drei Jahre nach Hemingways "The Sun Also
Rises" ("Fiesta"). Bei Remarque fällt wie auch bei Hemingway das Wort von der
"verlorenen Generation", die nach dem Krieg nicht mehr in der bürgerlichen
Gesellschaft Fuß fassen kann, weil sie im Alter von achtzehn bis zwanzig Jahren
schon zu viel Grauen erlebt hat und dem Tod zu oft ins Auge sehen mußte, um
vergessen zu können.
Ähnlich wie Renn schildert Remarque den Krieg aus der Perspektive des
einfachen Soldaten, des gemeinsam mit seinen Klassenkameraden von der Schule
direkt aufs Schlachtfeld geschickten Paul Bäumer. Die Begeisterung, die ihn wie
seine Kameraden zu Anfang des Kriegs erfüllte, wird ihm schon durch die
Schikanen bei der Ausbildung ausgetrieben, durch Kasernenhoftyrannen vom Schlage
des als Typ sprichwörtlich gewordenen Unteroffiziers Himmelstoß, durch den
unsinnigen Drill, der nicht einmal für das Überleben in wirklicher Gefahr nützt.
"Auf eine sonderbare und schwermütige Weise verroht", schlagen der Erzähler und
seine Freunde sich dann durch das Leben als Frontsoldaten, das sich zwischen
"Trommelfeuer, Verzweiflung und Mannschaftsbordells« abspielt und das sie zu -
":Menschentieren" - macht. Als das einzig Positive erscheint die an der Front
entstehende Kameradschaft quer durch alle Dienstgrade. Die mörderischen Kämpfe,
der Stellungskrieg,
die Materialschlachten,
die Gasangriffe, die
nächtlichen Patrouillen durch zerschossene Wälder, das hundertfache Sterben
ringsumher kehren mit fast stereotyper Gleichförmigkeit wieder und ähneln den
vergleichbaren Schilderungen in vielen andern Kriegsbüchern: kaum reflektiert,
in einer einfachen Report-Sprache, nur bisweilen von melancholischem Pathos
gefärbt und ohne jeden Ton von Hoffnung. Der Roman ist durchaus unpolitisch; nur
ein einziges Mal entspannt sich zwischen den Soldaten eine Diskussion über die
Ursache von Kriegen, die aber völlig schematisch und abstrakt bleibt. Diese
Fragen bleiben ungelöst für den Ich-Erzähler, der wie ein kurzer Schlußpassus
mitteilt - als letzter der Gruppe von Schulkameraden im Oktober 1918 an einem
Tag fällt, an dem "der Heeresbericht sich nur auf den Satz beschränkte, im
Westen sei nichts Neues zu melden".
Obwohl der Autor in einem Vorspruch betont, das Buch solle "weder eine
Anklage noch ein Bekenntnis sein. Es soll nur den Versuch machen über eine
Generation zu berichte die vom Kriege zerstört wurde auch wenn sie seinen
Granaten entkam", wurde "Im Westen nichts Neues" doch nicht nur als Bericht,
sondern als Anklage gegen den Krieg und vor allem auch gegen die Erwachsenen
verstanden, gegen die Eltern und Lehrer, die diese "eiserne Jugend" mit
chauvinistischen Reden in den Krieg trieben. Die Feindschaft der älteren
Generation, die Remarque auf sich gezogen hatte, konnte von den
Nationalsozialisten noch einmal politisch ausgemünzt werden: Joseph Goebbels
organisierte 1930 Krawalle gegen die Verfilmung des Romans, und ab 1933 gehörte
"Im Westen nichts Neues" während des NS-Regimes zur verbotenen und verbrannten Literatur
in Deutschland. Der Roman hatte dennoch, wohl gerade wegen seines kargen,
beschreibenden Tons und der darin spürbaren bitteren Resignation,
außerordentlichen Erfolg und fand, in 32 Sprachen übersetzt, weltweite
Verbreitung.
(Kindlers Neues Literaturlexikon, Kindler Verlag, München.)